Bei der Spacelab-Mission D1 wurde die Erde in der Challenger innerhalb von einer Woche 112 Mal umkreist wurde. Im Zeitraum von 90 Minuten wurde die Erde in einer Höhe von 325 Kilometer einmal umkreist. Die Besatzung, einmalig aus acht Personen bestehend, musste dutzende von wissenschaftlichen Experimenten bewältigen. Drei Jahre Vorbereitung für eine Woche im All: das musste Messerschmidt in Kauf nehmen.
Umständliche Datenübertragung
Zwei der drei Jahre lernte er an europäischen Universitäten, wie und welche Experimente er in dem fliegenden Labor durchzuführen hatte. Von dem Deutschen Raumfahrt-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen südwestlich von München aus wurde die gesamte Mission unter Leitung des deutschen Wissenschaftsastronauten Ulf Merbold durchgeführt. Die Datenübertragung war zur damaligen Zeit sehr umständlich. Erst wurden die Daten von der Raumfähre zu einem Satelliten, dann zu einer Bodenstation in Amerika, wieder zu einem Satelliten und endlich zur deutschen Bodenstation in Oberpfaffenhofen gesendet.
Messerschmidt hatte einige Tage gebraucht um sich an die dritte Dimension zu gewöhnen. Man merkt bekanntlich keinen Unterschied, ob man auf dem Kopf steht oder nicht. Am 6. November 1985 flog dann die Besatzung mit 25-facher Schallgeschwindigkeit zurück zur Erde. Innerhalb von einer halben Stunde wurde dabei bis zur Landung ein Höhenunterschied von 300 Kilometern überwunden.
Wie vor kurzem erlebt, ist eine Shuttle Mission nicht gerade ungefährlich. Dennoch setzte der damalige Pilot, Steven R. Nagel, metergenau auf dem vorgegebenen Landekreuz auf. Später wurde dieser Flug als großer Erfolg für die Deutsche Raumfahrt gefeiert. Unser Reutlinger Astronaut sowie die Raumfahrt-Kollegen Furrer und Wubbo Ockels (Holländer) bekamen aufgrund des erfolgreichen Abschlusses der Mission das Bundesverdienstkreuz erster Klasse vom damaligen Forschungsminister Heinz Riesenhuber verliehen. (ZmS)
Max Tanneberger, AEG, Klasse 9 b