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Aktuell Beruf

Ein langer Tag auf der Straße

REUTLINGEN. Viele stellen sich den Job des Lkw-Fahrers sehr interessant und aufregend vor. Das mag dieser Job einerseits ja auch sein, aber denkt man auch an die ganzen anderen Faktoren? Wenn man im internationalen Fernverkehr tätig ist, kann es auch vorkommen, dass man mehrere Wochen am Stück unterwegs ist. Wie viele Kilometer man von seiner Familie getrennt ist, kommt ganz auf die Firma an, bei der man arbeitet. Es kann zum Beispiel sein, dass man in Süd-Spanien steht. Die Bereitschaft dazu ist heutzutage eine Grundvoraussetzung für jeden Chef. Wenn man sich als Berufskraftfahrer bewirbt, wird dies schon fast als selbstverständlich empfunden.

Übernachten auf dem Parkplatz

Natürlich macht es auch Spaß, wenn man als Fernfahrer in die ganzen Länder fährt, wo andere nur im Urlaub hinkommen. Man sieht aber dennoch meistens nur die Gewerbegebiete und nicht das Land oder gar den Strand. Man muss schon viel Glück haben, um an einem Wochenende nicht auf einem Parkplatz mitten auf der Autobahn zu stehen. Dann kommen auch noch die ganzen Regeln hinzu, wie die Lenk- und Ruhezeiten. Jeder Verstoß dagegen kann auch noch Monate später Folgen haben und innerhalb der EU strafrechtlich verfolgt werden. Es ist nicht damit getan, nur seine Fracht aufzuladen und dann wieder weiter zu fahren. Man muss sie zunächst sehr gewissenhaft sichern. Das passiert aber meistens nicht irgendwo in einer Halle, sondern im Freien - egal bei welchem Wetter. Selbst wenn man im Nahverkehr fährt, ist diese Arbeit ein Knochenjob: Nicht zu vergessen ist der ständig große Stress auf der Straße. Es kann sein, dass man sehr früh morgens anfängt und erst sehr spät Feierabend hat. Wenn man dann abends nach einem langen Tag auf der Straße auf den Hof fährt, kann man aber immer noch nicht sofort nach Hause gehen. Dann heißt es, zuerst die Fracht abladen und für den folgenden Tag wieder beladen - danach ist dann endlich Feierabend. (ZmS)

Manuel Weißhaar, St.-Wolfgang-Schule, Reutlingen, Klasse 9