Als erstes werden die rein sachlichen Informationen aufgenommen - das Aussehen der Tasche sowie Ort und Zeitpunkt des Diebstahls. Besonders wichtig für die Beamten ist der Inhalt der Tasche. Wenn Hausschlüssel und Ausweis mit Adresse in der Tasche waren, wird sofort dafür gesorgt, dass die Türschlösser der Wohnung ausgewechselt werden, da möglicherweise ein Einbruch zu erwarten ist.
Opfer und Täter
Weiterhin geben die Beamten Tipps, was zum Beispiel das Sperren von Geldkarten betrifft. »Wir bleiben so lange bei dem Opfer, bis alle erforderlichen Maßnahmen getroffen worden sind«, betont Bernhard Bauer.
Ein anderes Beispiel für die tägliche Polizeiarbeit sind Kinder, die sich verlaufen haben. Hier sind natürlich andere Maßnahmen nötig. Kinder kann man nicht einfach so befragen, man muss sie erst beruhigen. Ein Kuscheltier kann wahre Wunder bewirken. Deshalb haben die Beamten immer einen »Polifanten« - also einen Polizei-Elefanten - im Streifenwagen und am Arbeitsplatz. »Kinder sind sofort viel ruhiger und die Befragung verläuft leichter, wenn man ihnen etwas schenkt, was sie in der Hand halten können und weich und kuschelig ist«, weiß Bauer aus Erfahrung.
Ein relativ teurer Einsatz ist eine Fahndung. Wird auf dem Reutlinger Polizeirevier eine Person als vermisst gemeldet, setzen die Beamten alles in Bewegung, um sie zu finden. Flugblätter werden verteilt, Vermisstenanzeigen an Wände gehängt. Die Medien werden informiert, um die Bevölkerung um Hilfe zu bitten. Jedem Hinweis wird nachgegangen, bis die Spur »tot« ist.
In so einem Fall können viele Anrufe am Tag zusammenkommen. Wenn nötig, wird die Bereitschaftspolizei für Walddurchsuchungen ausgesandt. Gelegentlich werden sogar Hubschrauber eingesetzt, um die vermisste Person zu finden. (ZmS)
Luu Minh-Khoi Ngo, Katja Schenk, und Carmen Reinhardt, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10c