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Ein Heim für Tiere

HOHENSTEIN-BERNLOCH. Eine Außenstelle des Landestierschutzverbandes und des Bundes gegen Missbrauch der Tiere (BMT) liegt in Bernloch. Nikola Häcker pflegt dort sechs Pferde und drei Katzen. Sie betreibt den Hof seit acht Jahren. Da sie schon immer von Tieren begeistert war und jemand gesucht wurde, der sich um die Tiere kümmert, nahm sie den Job an. Sie pflegt auch eigene Pferde und Privatpferde.

Als wir dort waren, erzählte sie uns die Geschichten der Tiere. Der Vorbesitzer von Jessi, einer 25-jährigen Stute, hatte versucht, sie mit Gewalt reitbar zu machen. Die vierjährige Stute Leila wäre fast an dem Darmkatarrh gestorben, an dem sie erkrankt war, weil sie zu wenig zu fressen hatte. Der 34-jährige Wallach Husar stand in einem dreckigen, dunklen und verwahrlosten Stall.

Wicky, die vierjährige Stute, stand mit vielen Artgenossen bei einem Züchter, der keine Ahnung von Pferden hatte. Sie wäre fast verhungert. Die neunjährige Stute Bianca stand als Fohlen beim Schlachter und wurde von Tierfreunden freigekauft. Zorro, der neunjährige Wallach, wurde im Zirkus schlecht behandelt und rächte sich dann bei Kindern, die in streicheln wollten.

Die Katzen Sanja und Sofia sind »Wildkatzen«. Die Geschwister wurden von einer Frau aufgezogen und dann ausgesetzt. Kater hatte sich bei einem Kampf mit einem Hund am Schwanz verletzt. Sein Schwanz musste zum Teil amputiert werden. Seitdem kommt er regelmäßig zum Fressen. Wir befragten Nikola Häcker zu ihrer Tätigkeit.

ZmS: Was sind Ihre Aufgaben?

Nikola Häcker: Artgerecht füttern je nach Bedarf und artgerechtes Halten der Tiere. Spezielle Fütterung für jedes Tier. Pflegen und zwei Mal täglich misten der Boxen, des Laufstalls und des Außenbereichs.

Seit wann versorgen Sie die Tiere?

Häcker: Seit acht Jahren.

Warum kommen die Tiere zum Gnadenhof?

Häcker: Weil sie schlecht gehalten, misshandelt, geschlagen wurden und manche fast am Verhungern sind.

In welchem Zustand sind die Tiere, wenn Sie sie übernehmen?

Häcker: Sie sind in einem allgemein schlechten Zustand oder haben teilweise starke psychische Schäden.

Wo liegt die Zentrale des BMT und wo die des Tierschutzverbandes?

Häcker: Der Hauptsitz ist in München, die Geschäftsstelle des BMT liegt in Holzelfingen, der Vorsitzende ist Dr. Wagner. Der Hauptsitz vom Tierschutzverband ist in Karlsruhe.

Woher kommt das Geld für die Tiere?

Häcker: Aus Mitgliedsbeiträgen, Patenschaften oder Spenden.

Was für Gründe hatten die Vorbesitzer, die Tiere zu misshandeln?

Häcker: Sie haben keine Ahnung von Pferdehaltung und Fütterung und oft keine Lust mehr.

Haben Sie Leute, die Ihnen helfen?

Häcker: Es gibt mehrere, die mir bei meiner Arbeit helfen. Ich freue mich über jede Hilfe von Freiwilligen. (ZmS) Christiane Lutz, Janine Klemig und Annika Steiner, Freibühlschule Großengstingen, Klasse R8c