Es werden zahlreiche frische Produkte wie beispielsweise Eier, Gemüse, Kartoffeln, Milchprodukte, Obst, Bauernbrot und noch vieles mehr auf der Bleiche produziert. Die Produkte, die nicht auf dem Hof angebaut werden können, werden von Kollegen aus der Landwirtschaft in der Umgebung geliefert. Gibt es dort auch keine Ware, wird sie von EU-Bio, einem Markenzeichen, geliefert.
Auf der Bleiche arbeiten 27 Menschen mit Behinderung, fünf hauptamtliche Mitarbeiter, zwei Zivildienstleistende und zwei »FÖJler« (Freies Ökologisches Jahr). Wenn man dort eine Stelle als Betreuer annimmt, muss man eine Ausbildung zum Landwirt, zum Gärtner oder auch zum Arbeitserzieher haben.
Diakonie und Landwirtschaft
Die Bezahlung der dort tätigen Betreuer entspricht dem Tarif des öffentlichen Dienstes. Auch die Frage, was Diakonie und Landwirtschaft gemeinsam haben, wird oft gestellt. Die Antwort von Martin Salzer darauf lautet: »Wir wollen geistig behinderten Menschen Arbeit geben!«Nicht alle Arbeiter, sondern insgesamt nur drei geistig behinderte Menschen wohnen direkt neben dem Biolandhof im Wohnheim. Die anderen Plätze im Wohnheim werden von etwa 40 weiteren Personen mit Pflegebedarf oder schwierigen Verhaltensformen belegt.
Die Arbeiten, die auf dem Hof anfallen, werden über das ganze Jahr verteilt, sodass die Arbeiter die ganze Zeit Arbeit haben. Aber es gibt auch Zeiten, wie in jeder Landwirtschaft, in denen mehr oder weniger erledigt werden muss. Die Produkte werden nicht nur im eigenen Hofladen der Bleiche verkauft, sondern auch an Wiederverkäufer.
Der Grund, warum Martin Salzer seit 1993 auf dem Biolandhof Bleiche arbeitet, ist, dass er dort in der Landwirtschaft tätig sein kann. Außerdem arbeitet er gerne mit anderen Menschen zusammen. Als Betriebsleiter hat er die Gesamtverantwortung und muss danach schauen, ob mit dem Vieh alles stimmt, ob in der Landwirtschaft alles in Ordnung ist und einige andere Dinge tun wie etwa Anbaupläne entwerfen. Wenn er nicht gerade eine der zahlreichen organisatorischen Arbeiten erledigen muss, arbeitet Martin Salzer auch selbst im Betrieb mit. Auf die Frage, ob die Leute immer Spaß bei der Arbeit hätten, erwiderte er, dass die Leute durch die Arbeit Befriedigung hätten und sehen können, dass sie etwas bewirken.
Manchmal gibt es auch mehr Arbeit als helfende Hände auf dem Hof. Eigentlich hätte der Betrieb mehr Bedarf, als er Arbeitsstellen bieten kann, sagte uns Martin Salzer.
Ein Besuch des Biolandhofs lohnt sich wirklich, denn die Kinder können sich auf dem Spielplatz austoben oder die Ziegen, Lamas, Kühe und Schafe anschauen, während die Eltern in Ruhe einkaufen können. (ZmS)
Jule Schmid und Anne-Kathrin Huber, Schönbein-Realschule Metzingen, Klasse 8 e