PFULLINGEN. Auch wenn der Tübinger Medizin-Student und VfL-Torwart Tobias Heger nach einem Kreuzbandriss derzeit nur 80 Prozent des Trainings absolvieren kann und deshalb mit gebremstem Schaum üben muss: Ab Februar kommenden Jahres darf er wieder in die Vollen gehen. Der 26-jährige Keeper stellte sich den Fragen der Neuntklässlerin Deborah Schelling, die das Karl-von-Frisch-Gymnasium in Dußlingen besucht.
ZmS: Bekommen Sie viel Fanpost?
Tobias Heger: Nee, nur selten.
Und wenn doch, wie sieht diese dann aus?
Heger: Es sind eigentlich nur Kommentare und Glückwünsche zum letzten Spiel. Manchmal auch Autogrammwünsche.
Was war das Peinlichste, das Ihnen auf dem Spielfeld passiert ist?
Heger: Das ist noch gar nicht so lange her. Wir haben in der Stuttgarter Schleyer-Halle gespielt und ich dachte, das Spiel wäre aus. Es war aber nur ein Time-Out; und ich bin einfach so aufs Spielfeld gelaufen.
Wie bekommen Sie Studium, Training, Turniere, Freunde und Familie zeitlich unter einen Hut?
Heger: Das ist kein Problem. Ich habe ja vor und nach dem Training noch Zeit. Ich denke, es ist nur eine Frage der Organisation.
Was können Sie an Ihrem Trainer leiden, was eher nicht?
Heger: Gut ist auf jeden Fall, dass er das Beste aus einem rausholt. Nicht so gut ist es, wenn viel Kritik kommt. Aber man kann sich dadurch natürlich verbessern, und man muss damit umgehen können.
Kriegt ihr Spieler euch auch manchmal in die Haare?
Heger: Klar, das kommt immer mal wieder vor. Gerade auch, weil man sich fast jeden Tag sieht. Aber es sind immer nur Kleinigkeiten.
Achten Sie auf Ihre Ernährung?
Heger: Schon. Aber ohne Übertreibung. Ich gehe trotzdem manchmal zu McDonald's oder so.
Was fasziniert Sie am Handball?
Heger: Dass es ein ehrlicher Sport ist, und dass man genau weiß, worum es geht. Und dass es schnell, aber auch athletisch ist.
Was halten Sie vom Frauenhandball?
Heger: Er ist weniger hart, aber trotzdem sehr schnell. Ich finde ihn gut. (ZmS) Deborah Schelling, Karl-von-Frisch-Gymnasium Dußlingen, Klasse 9c Mit gutem Zeitplan PFULLINGEN. Als ausgebildeter Sport- und Deutschlehrer ist der Wahl-Tübinger Markus Gaugisch derzeit zwar ohne Anstellung, hat aber aus der beruflichen Not eine Tugend gemacht: Er entschied sich dafür, Profi-Handballer zu werden. Der gebürtige Göppinger ist 29 Jahre alt und unterhielt sich mit Kathrin Ottmar vom Dußlinger Karl-von-Frisch-Gymnasium.
ZmS: Was können Sie an Ihrem Trainer leiden?
Markus Gaugisch: Dass er immer hundert Prozent Vollgas im Training verlangt.
Was mögen Sie an Ihrem Trainer nicht so gerne?
Gaugisch (lacht): Dass er immer sieht, wenn man etwas falsch macht.
Was halten Sie vom Frauenhandball?
Gaugisch: Viel. Meine Freundin spielt auch. Die Frauen haben zwar eine andere Art, Handball zu spielen, spielen technisch gesehen aber auf hohem Niveau.
Kriegen Sie persönliche Bemerkungen während eines Spiels mit?
Gaugisch: Nicht oft. Man kriegt aber das allgemeine Ohhhh mit.
Wie bekommen Sie Job, Training, Turniere und Freundin zeitlich unter einen Hut?
Gaugisch: Es geht. Ich bin zur Zeit ohne Lehrerjob, aber die Belastung ist trotzdem sehr hoch, man findet kaum Schlaf und kann sich nur selten erholen - aber: Mit einem guten Zeitplan ist es machbar.
Seid ihr in der Mannschaft nur Teamkollegen oder richtig gute Freunde?
Gaugisch: Dass wir uns alle gut verstehen, war schon immer eine Stärke des VfL. Aber es gibt schon welche, mit denen man sich besser oder weniger gut versteht. Ich verbringe mit den Jungs ja mehr Zeit als mit meiner Freundin. Von dem her sind wir schon alle Freunde!
Sie haben Tennis gespielt, haben ge-skatet und sind Ski gefahren; was hat Sie am Handball überzeugt?
Gaugisch: Am Tennis hat mir nicht gefallen, dass man allein auf dem Platz steht, und da ich früher etwas unbeherrscht war, habe ich mich beim Handball wohler gefühlt. In erster Linie überzeugt mich der Teamgeist.
Von Teamkollege Ralf Bader weiß ich, dass ihm während seiner Jugend Dinge, die für andere normal waren, fehlten (Freibad) É
Gaugisch: In der Jugend ist mir das nicht so aufgefallen. Bei mir kam das erst während des Studiums, da fast alle meine Mitstudenten ins Ausland gehen konnten.
Auf eurer Homepage werdet ihr im Gästebuch beschimpft. Kriegt ihr das mit? Und wie geht ihr damit um?
Gaugisch: Wir kriegen es mit, aber ich trage es mit Humor. Wenn jemand ein Problem mit uns hat, soll er kommen.
Sie bekamen ein Angebot aus Frankreich. Weshalb sind Sie beim VfL geblieben?
Gaugisch: Ich wäre gern gegangen, um meinen Wunsch-Auslandsaufenthalt, den ich während des Studiums versäumte, nachzuholen. Aber damals sah es noch gut mit einem Job aus. Und ins Ausland werde ich noch gehen. (ZmS)
Kathrin Ottmar, Karl-von-Frisch-Gymnasium Dußlingen, Klasse 9c
Zoff ist »normal« PFULLINGEN. Ralf Bader, Rechtsaußen bei den VfL-Handballern und seit dieser Saison auch im rechten Rückraum zugange, ist ein echtes Pfullinger Eigengewächs. Er ist 23 Jahre alt und mit seinen 1,75 Metern der kleinste Spieler im Bundesliga-Team. Ralf Bader sprach mit ZmS-Interviewerin Yvonne Körner vom Dußlinger Karl-von-Frisch-Gymnasium.
ZmS: Wie kamen Sie zum Handball?
Ralf Bader: Durch meine Schwester. Sie spielte ebenfalls Handball, und da bin ich manchmal mitgegangen.
War es schon immer Ihr Traum, Handballer zu werden?
Bader: Ja. Seitdem ich spiele, habe ich versucht, immer besser zu werden.
Was war es für ein Gefühl, erstmals gegen Magdeburg anzutreten?
Bader: Ich war sehr aufgeregt, habe aber versucht, cool zu bleiben.
Wie ist es für Sie, einer der Jüngsten im Team zu sein?
Bader: Für mich fallen Arbeiten wie das Zusammenlegen der Trikots an É
Gibt es etwas, das Sie an ihrem Trainer nicht leiden können?
Bader: Ja! Die Video-Besprechung im Bus nach einem Auswärtsspiel.
Gibt's im Team auch mal Krach?
Bader: Ja, manchmal. Das ist aber völlig normal.
War es schwer für Sie auf Dinge wie beispielsweise abends Weggehen zu verzichten?
Bader: Das ist eigentlich kein Problem. Manchmal gehe ich ja auch in die Disco. Dann komme ich morgens eben schwer aus dem Bett É
Was ist das Peinlichste, das Ihnen jemals auf dem Spielfeld passiert ist?
Bader: Als wir einmal gegen Kiel gespielt haben, war ich so aufgeregt, dass ich die Regeln vergessen habe! (ZmS) Yvonne Körner, Karl-von-Frisch-Gymnasium Dußlingen, Klasse 9c »Esse auch mal Döner« PFULLINGEN. Der Neuzugang beim Handball-Bundesligisten VfL Pfullingen, Kai Hüter, ist 23 Jahre alt und spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Handball, wie er im ZmS-Interview verrät. Der »Neue« in der Mannschaft unterhielt sich mit den Steinlach-Wiesaz-Realschülern Tobias Schneider und Thiemo Sindek.
Seit wann spielen Sie beim VfL Pfullingen?
Hüter: Seit Anfang dieser Saison.
Warum haben Sie sich gerade für den Handballsport entschieden?
Hüter: Meine ganze Familie spielt Handball, und mir gefiel es auch.
Ist Handball eine gefährliche Sportart?
Hüter: Man verletzt sich nicht öfter als bei anderen Sportarten. Aber es kommt auch darauf an, ob man verletzungsempfindlich ist, etwa im Knie- und Fersenbereich.
Trainieren Sie auch »freiwillig«?
Hüter: Wenn die Zeit neben dem Studium an der Fachhochschule ausreicht, gehe ich noch joggen. Ansonsten trainieren wir fünfmal pro Woche in Pfullingen in der Kurt-App-Halle.
Verdient man als Profi angemessen?
Hüter: Man kann damit auskommen.
Woher bekommt der Verein sein Geld, um die Spieler zu unterhalten?
Hüter: Hauptsächlich von Sponsoren aus der nahen Umgebung.
Gibt es für Sie eine spezielle »Torwart-Ernährung«?
Hüter: Nein, in der Ernährung gibt es keinen wesentlichen Unterschied, ich gehe genauso gerne auch mal Hamburger oder Döner essen.
Was für Begabungen muss man besitzen, damit man Torwart wird?
Hüter: Man sollte keine Angst vor dem Ball und keine körperlichen Behinderungen wie Herzfehler oder Asthma haben.
Was ist das Besondere am Torwart?
Hüter: Es liegt am Torwart, ob man ein Spiel gewinnt oder verliert. Wenn der Torwart einen schlechten Tag hat, kann das spielentscheidend sein.
Wie wird man Profi?
Hüter: Wenn der »abwerbende« Verein sich für einen Spieler aus einem anderen Verein interessiert, dann schickt er eine Person, die den Spieler beobachtet. Danach wird über den Spieler beraten, und der Vereinsmanager kommt auf den neuen Spieler zu, spricht ihn auf einen Wechsel an und versucht auf diese Weise den »Neuzugang« in den Verein zu bringen.
Was wäre Ihr größter Traum vom Sport her gesehen?
Hüter: Dass ich in der Nationalmannschaft spielen darf.
Was denken Sie? Wird Pfullingen den Klassenerhalt schaffen?
Hüter: Wir können es schaffen, wenn wir kämpfen und uns als Team beweisen. (ZmS) Tobias Schneider und Thiemo Sindek, Realschule Steinlach-Wiesaz Dußlingen, Klasse 9c