Als Kyle nach kurzer Zeit aufwacht, macht sich großes Entsetzen bei ihr breit, denn Julia ist aus ihrem Sitz verschwunden. Die gesamte Flugbesatzung fängt an, Julia zu suchen und der Sky Marshall Gene Carson (Peter Sarsgaard) versucht zunächst, Kyle zu beruhigen. Doch es kommt noch schlimmer.
Nur in der Phantasie
Von den Stewardessen und Fluggästen behaupten alle, das kleine Mädchen nie an Bord gesehen zu haben, ihr Gepäck fehlt und Captain Rich (Sean Bean) bringt in Erfahrung, dass Julia Pratts Name nicht auf der Flugliste steht und ihr Platz nicht vergeben ist. Keiner glaubt Kyle mehr. Sie will sich nicht beruhigen und wird vom Sky Marshall in Handschellen gelegt. Wenig später kommt die Meldung, dass Julia tot ist, Kyles Mann sei mit ihr in den Tod gesprungen. Nun glaubt ihr erst recht keiner mehr und der Captain zeigt nun Mitgefühl. Sie bringen Kyle wieder auf ihren Platz und überlassen sie einer Psychologin, die Kyle weismachen will, dass das Kind nur noch in ihrer Phantasie lebt.
Schließlich beginnt Kyle an sich selber zu zweifeln, aber anhand weniger Indizien (zum Beispiel dass Julias Teddy noch im Sitz lag) verliert sie die Hoffnung nicht. Auf sich allein gestellt, versucht sie herauszufinden, was ihr und ihrer - vielleicht ja doch nicht existierenden - Tochter widerfahren ist und einen Sinn in das Durcheinander ihrer Wahrnehmung zu bringen.
Am Anfang zeigt der Film sehr schön die Winterlandschaft in Berlin und vermittelt gleichzeitig ein düsteres Gefühl als Vorbereitung auf das Kommende. Der Anfang des Films erscheint erst etwas verwirrend und lang gezogen, verwandelt sich aber bis zur Mitte des Films in eine spannende Atmosphäre und lässt hohe Erwartungen aufkommen.
Fragen bleiben offen
Leider erscheinen die Handlungen oftmals konstruiert und vor allem das Ende des Films kommt etwas plötzlich und scheint offensichtlich und unkreativ im Vergleich zum Anfang. Manche Fragen bezüglich der Handlung bleiben offen und werden nicht geklärt, das Ende ist letztlich Geschmackssache.
Positiv ist, dass der Film aktuelle Themen anreißt oder verwendet, zum Beispiel Terrorismus. Die Frage, ob es sinnvoll ist, einen bewaffneten Sky Marshall an Bord zu haben, wird aufgeworfen und eine kleine Gruppe sich an Bord befindender Araber wird sofort - unbegründet - des Bösen verdächtigt. Bemerkenswert ist, dass es ein Film ohne die klassische Liebesromanze ist, dafür aber die Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter im Mittelpunkt steht.
Dass in diesem Film hauptsächlich ein Flugzeug als Kulisse dient, kommt ebenfalls gut an. Befürchtungen, dass der Film dadurch eintönig und langweilig ist, werden nicht bestätigt, im Gegenteil, es ist einfach mal etwas anderes.
Ein großes Lob verdient sicher die Kameraführung, sie macht das Ganze realistisch wirkend und gut vorstellbar. Auch die ausgezeichnete Filmmusik ist passend gewählt. Auf die Frage, ob der Film bei den Kinobesuchern mehr Flugangst erzeugt, meinten die Befragten, dass diese bei ihnen unverändert sei.
Der Trailer für Flightplan war anfangs wenig viel versprechend, aber der Film selber hat auf jeden Fall die Erwartungen übertroffen. Alles in allem ein spannender, packender, emotionaler Film mit hier und da einer Prise Humor. Sehenswert. (ZmS)
Johanna Metzger, Klasse 10d, BZN