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Die Zombies von heute

Vor einiger Zeit wurde der Neologismus »Smombie«, eine Wortkombination aus den Wörtern »Smartphone« und »Zombie«, von einer Jury des Langenscheidt-Verlags zum deutschen Jugendwort 2015 gewählt. Es bezeichnet Menschen, die wie hypnotisiert auf ihr Handy starren und deshalb nichts mehr von ihrer Umwelt mitbekommen.

Doch das Wort, welches in der Jugendsprache oft nur so »dahergesagt« wird, hat ernste Hintergründe, die Menschen aller Altersklassen betreffen, da das Smartphone für viele Leute immer mehr zum Lebensinhalt wird. Besonders stark fällt die Benutzung des Smartphones in der Öffentlichkeit auf. Menschen, die ohne elektronische Geräte unterwegs sind, sind heutzutage eine Seltenheit geworden.

Immer häufiger sieht man Freunde oder sogar ganze Familien in Parks oder Cafés sitzen, deren Gespräche sich ausschließlich um die »News« auf Facebook, Twitter und Co. drehen, oder die teilnahmslos auf ihre Displays starren. Auch im Straßenverkehr stellt das Smartphone eine erhebliche Gefahr dar, weil Menschen, die so in ihre Geräte vertieft sind, oftmals nicht mehr auf das achten, was um sie herum geschieht.

Wie die Menschen tatsächlich zu diesem Multifunktionsgerät stehen, kam bei einer kleinen Umfrage in verschiedenen Altersklassen zum Ausdruck. Fast alle waren der Meinung, dass man das Smartphone zwar guten Gewissens als nützlichen Komfort im Alltag wahrnehmen könne, jedoch den Gebrauch unbedingt in Grenzen halten solle, da es sonst nur zu Stress, Ablenkung und unnötigen Zeitverlusten führe. Außerdem fanden es einige schade, dass sie durch das Smartphone nicht mehr so viel Zeit mit »richtigen Freunden« verbringen würden.

Stellt sich also die Frage, warum trotzdem so viele Menschen ihr Smartphone so oft benutzen. Unsere Meinung dazu ist, dass man sich auf keinen Fall von der »Smombie-Krankheit« anstecken lassen sollte, denn schon durch das Verhalten von Freunden oder anderen Menschen entsteht oft ein indirekter Zwang, das Smartphone auch aus der Tasche zu holen. Die meisten Menschen können offenbar nicht mehr auf ihr Smartphone verzichten. (ZmS)