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Die Nationen vereint

MÖSSINGEN. Wir haben bei uns an der Schule - am Quenstedt-Gymnasium Mössingen - einige Lehrer befragt, was sie zu dem Nationalstolz, der sich bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland entwickelt hat, sagen. Im Gesamten waren alle Befragten überrascht, dass so etwas hier in diesem Lande überhaupt möglich war und empfanden dies als überaus toll.

Früher viel zu verkrampft

So sagte zum Beispiel ein Mathematik- und Französischlehrer, es sei gut, dass die Deutschen wieder eine gesunde Einstellung zu ihrem Land bekommen hätten, da sie zuvor immer viel zu verkrampft gewesen seien. Er fand es gut, dass so eine gute Stimmung herrschte, wobei er selbst nie eine Flagge an seinem Auto angebracht hätte.

Ein sportbegeisterter Deutsch- und Englischlehrer war überrascht, wie selbstverständlich und schnell sich die Leute die Flagge an ihrem Auto angebracht haben. Zur Jugend, die unbelastet vom Dritten Reich und vom Krieg ist, meinte er, dass sie einfach ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht hätten, sich so verhalten zu dürfen, wie in den USA oder in Großbritannien. Außerdem bemerkte er, dass damit jetzt wieder Normalität in diese Beziehung eingekehrt sei, denn die deutsche Flagge ist schon seit dem 19. Jahrhundert ein Symbol für Freiheit.

Nationalstolz nicht übertreiben

Ein anderer Lehrer meinte: »Natürlich muss man auch immer eine gewisse Gefahr zum Nationalismus sehen, aber bei der WM war dies erfreulicherweise nicht der Fall. Nach dem Krieg war das nationalistische, vaterlandsbekennende Auftreten verpönt. Jetzt bei so einem nationalen und mitreißenden Ereignis zeigten die Menschen, dass sie stolz auf ihr Land sind.«

Eine Sport- und Englischlehrerin sagte, dass es vor der WM ungerechtfertigt war, keinen Nationalstolz zu haben: »Während der WM wurde einem bewusst, dass man trotz der Geschichte viel offener damit umgehen kann.«

Ein Biologie- und Sportlehrer fand den Nationalstolz gut, solange er nicht übertrieben wird. »Das war eben auch ein passender WM-Slogan: Die Welt zu Gast bei Freunden«, sagte er. Als Sportlehrer betonte er, dass mit der WM ein sportliches Großereignis die Nation vereint habe. (ZmS)



Stefan Mader, Simon Steeb, Kevin Poerschke, Quenstedt-Gymnasium, Klasse 10b