Da wir gerade noch so den Druck des Reutlinger Wochenblattes mitbekamen, zeigte Frau Pfeiffer uns zuerst die Station, die wir eigentlich erst am Schluss zu sehen bekommen hätten - den Falzapparat. Dort wird die Zeitung im Falztrichter gefaltet und zurechtgeschnitten. Die ganze Druckmaschine wiegt beachtliche 750 Tonnen, die Falzmaschine 24 Tonnen.
Umweltfreundliches Papier
Dann ging es weiter in den Rollenkeller, in dem 1,2 bis 1,4 Tonnen schwere Rollen, auf denen je 18 bis 20 Kilometer Papier aufgewickelt sind, die für rund 20 000 Zeitung reichen, lagern. Diese Zeitungspapierrollen bestehen zu 100 Prozent aus Altpapier. Auf dieses umweltfreundliche Papier wird später die Zeitung gedruckt, die ihr täglich liest. Ihr könnt euch vorstellen das die Arbeiter die Rollen weder rollen noch tragen können, deshalb werden sie über Schlitten an die Druckmaschinen gefahren.
Die Aluminiumplatten, mit denen man die Zeitung druckt, werden mit Hilfe einer 1 000-Watt-UV-Lampe und einem Mikrochip, der aus 1,8 Millionen beweglichen Mikrospiegeln besteht, hergestellt. Sie können nur einmal benutzt werden.
Die Zeitungen rasen mit rund 40 Stundenkilometern über euren Köpfen, an Transportketten - an jeder Klammer haftet eine Zeitung - von Maschine zu Maschine. Sie wird an Wicklern zu Rollen verarbeitet, die wie Strohballen aussehen. Die Rollen werden nachher wieder abgewickelt. Ihr denkt euch jetzt sicher: Warum aufwickeln, wenn man sie sowieso wieder abwickelt?
Maschine muss weiterlaufen
Das geschieht deshalb, dass wenn an einer Maschine ein Defekt auftritt, man die anderen nicht auch anhalten muss, sondern sie einfach weiter arbeiten lassen kann, solange man die defekte Maschine repariert. In eine Zeitung können maximal sechs (Werbe-)Beilagen hineingepackt werden.
Wir wollten unsere Bilder mit Blitz schießen, doch wir mussten ihn ausschalten, weil die Sensoren der Maschinen so empfindlich sind, dass sie stehen bleiben würden.
In diesem Betrieb arbeiten 63 Angestellte, die die Nacht zum Tag machen, damit ihr morgens euren GEA am Frühstückstisch lesen könnt.
Ihr müsst euch mal überlegen, dass in einer gewöhnlichen Druckerpatrone, die ihr zu Hause in euren Druckern habt, acht Milliliter Druckerfarbe enthalten sind - in der Anlage des Druckzentrums Neckar-Alb aber werden in einer Nacht für den Druck 200 Kilo für schwarze und 150 Kilo bunte Farbe verbraucht. In der Nacht werden mit dieser Farbe 155 000 Zeitungen gedruckt.
Eimerweise Druckfarbe
Sind die Zeitungen endgültig fertig, werden sie an der Paketstation gebündelt. Oben auf dem Paket liegt ein Blatt auf dem alle Daten stehen, die eine Sortiermaschine braucht, um die Pakete exakt an die Lieferwagen zu bringen.
Diese verteilen die Zeitungen dann an die unterschiedlichen Austräger in und um Reutlingen. Die werfen sie dann in euren Briefkasten, dass ihr euren GEA morgens am Frühstückstisch lesen könnt. (ZmS)
Julian Schott, Leonard Müller und Maximilian Mattedi, Realschule Pliezhausen, Klasse 8a
