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Die Gefahr im Glas

REUTLINGEN. Es sollte ein ganz normaler Arbeitstag werden, doch für die 23-jährige Kellnerin endete er anders als gedacht: Als sie am nächsten Morgen aufwachte, wusste sie weder was passiert ist, noch wie sie überhaupt nach Hause gekommen ist. »Ich weiß nur noch, dass ich mich mit einem Kollegen unterhalten habe, und dann hatte ich einen Blackout – einfach weg.« Der Grund K.-o.-Tropfen.

Dies ist jedoch nur ein Beispiel von vielen. Denn K.-o.-Tropfen sind gefährlicher als man denkt und können jeden treffen – auch Euch. Bei diesen Tropfen handelt es sich um Medikamente oder Party-Drogen, mit denen der Täter sein Opfer für mehrere Stunden ausschält, indem er es bewusstlos und damit handlungsunfähig macht.

Das Problem an Knock-out-Tropfen ist, dass sie farb- und geruchlos sind und der leicht salzige Geschmack durch die Aromen in Getränken überdeckt werden kann. In dem oben geschilderten Fall trat die Wirkung schon nach einer Viertelstunde ein.

Nach anfänglichen Glücksgefühlen treten Übelkeit und Schwindel ein – das Opfer wird schließlich willenlos. Bei Überdosierung kann es zu weitaus Schlimmerem kommen – das Opfer kann ins Koma fallen oder sogar an einer Atemlähmung sterben. Laut einer Broschüre der Reutlinger Polizei ist es in Baden-Württemberg bereits zu mehreren Todesfällen gekommen.

»Es ist uns klar geworden, dass man dieses Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte«
Durch ganz einfache Maßnahmen könnt Ihr Euch zumindest teilweise vor solchen Attacken schützen: Nehmt keine offenen Getränke an und trinkt möglichst aus Flaschen. Außerdem solltet Ihr Eure Getränke nie unbeaufsichtigt lassen.

Da wir inzwischen selbst in dem Alter sind, in dem man auf Partys geht, nerven uns die Sätze unserer besorgten Eltern wie »nehmt nichts von Fremden an« oder »passt ja auf Eure Getränke auf«. Doch durch unseren Fall ist uns klar geworden, dass man dieses Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. (ZmS)

Wencke Kurtz und Lena Bode, Johannes-Kepler-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9a