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Aktuell Bauprojekt

Der Zukunftsbahnhof

STUTTGART/REUTLINGEN.Manche sind dafür, andere dagegen: Das Projekt Stuttgart 21 ist seit Jahren umstritten. Am Protest gegen Stuttgart 21 beteiligten sich zehntausende Menschen. Stuttgart 21 – kurz S21 – ist ein Verkehrs- und Städtebauprojekt zur Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart. Kernstück ist der Umbau des Kopfbahnhofes Stuttgart Hauptbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof.

Die Zulaufstrecken sollen in Tunnel verlegt, die frei werdenden Gleisflächen der Stadtentwicklung zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus sollen mit dem Filderbahnhof am Flughafen, der S-Bahn-Station Mittnachtstraße und dem Abstellbahnhof Untertürkheim drei neue Bahnhöfe entstehen. Die im Projekt enthaltene Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen soll dabei den Hauptbahnhof über den Flughafen mit Ulm verbinden.

Wir hatten für »Zeitung macht Schule« einen Termin mit Michael Ditandy, einem Bauingenieur von Stuttgart 21. Er hat unsere Fragen beantwortet und uns über das Gelände geführt. Wir durften sehr viel sehen.

GEA: Wann hat man angefangen zu bauen?

Michael Ditandy: 2010 hat man angefangen, den Nordflügel abzureißen. Bis 2015 hat man für den zukünftigen Tiefbahnhof in der Innenstadt zunächst den notwendigen Platz, die Baufreiheit, geschaffen. Seitdem kann man loslegen, den eigentlichen Bahnhof zu bauen. Da es außerdem noch viele weitere Bauwerke in der Umgebung gibt, ist der Platzbedarf sehr groß.



Wie groß soll das Gelände später werden?

Ditandy: Es soll 900 Meter lang werden und 80 Meter breit. Außerdem soll es etwa 15 Meter unter der aktuellen Geländeoberfläche liegen und es sollen acht Gleise gebaut werden.



Wie viele Arbeiter sind an dem Projekt beteiligt?

Ditandy: Es gibt über 80 Bauingenieure, rund 300 bis 400 Bauarbeiter und dann noch eine Vielzahl weiterer Leute, die im Hintergrund Aufgaben zu erledigen haben.

Wie viele Kubikmeter Aushub gibt es, wie viele Quadratmeter, wie viel Stahlbeton und Betonstahl werden verbaut?

Ditandy: Es werden 1 500 000 Kubikmeter Erde ausgehoben und 45 000 Quadratmeter Baugrubenverbauten – das sind Wände, die die Grube stützen – gebaut. Man benötigt 280 000 Kubikmeter Stahlbeton und 55 000 Tonnen Betonstahl.



Wohin kommt der Aushub?

Ditandy: Er kommt auf Züge im Nordbahnhof und wird von dort zu Entsorgern transportiert.



Wie lange soll noch gebaut werden?

Ditandy: Der Durchgangsbahnhof soll noch etwa bis 2021 gebaut werden. Im Anschluss daran werden die bestehenden Gleise zurückgebaut und das neue Stadtviertel entwickelt.



Wir danken Herrn Michael Ditandy für das nette Gespräch. (ZmS)

Evelyn Miller und Nadine Tipold, Johannes-Kepler-Gymnasium Reutlingen, Klasse 7d