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Aktuell Medien

Der lange Weg einer Zeitung

REUTLINGEN. Jeden Morgen liegt er im Briefkasten: der Reutlinger General-Anzeiger. Doch bis er überhaupt dort hinkommt, legt er einen langen Weg zurück. Alles beginnt irgendwo auf der Welt, wo sich etwas ereignet. Dorthin gehen dann ein Reporter und ein Fotograf einer Agentur und dokumentieren beziehungsweise lichten das Ereignis ab. Dann werden die Artikel und Fotos auf die Server der Agenturen geladen. Pro Tag kommen allein etwa 300 bis 500 Meldungen zum Thema Politik herein. In anderen Bereichen sind es etwa gleich viel. Nun kommen die Redakteure beim GEA ins Spiel. Diese müssen für ihren Bereich nun die Informationen nach ihrer Wichtigkeit filtern und schreiben diese manchmal noch ein bisschen um. Dann werden sie in die noch virtuelle Zeitung eingefügt.

Manchmal ist spät Feierabend

Die Lokalredakteure haben eine besondere Aufgabe: Sie müssen auch zu Ereignissen in ihrer Region fahren, um über diese zu berichten. Nachmittags gibt es eine Konferenz, in der die Ausgabe des nächsten Tages besprochen wird. Vertreter der einzelnen Ressorts stellen die Themen vor, die später die Seiten füllen werden. Solche Absprachen sind notwendig, damit es keine Dopplungen gibt.

Dann geht es weiter mit Informationen sammeln, schreiben und ordnen. Artikel und Bilder werden am Computer auf den Seiten platziert. So entsteht das Layout. Am frühen Abend wird erstmals die Seiten probeweise ausgedruckt. Nun können alle Redakteure Verbesserungsvorschläge machen. Für die Sportredakteure geht es dann meistens erst richtig los. Denn viele wichtige Sportereignisse, wie Fußballspiele, sind abends.

Doch auch andere Redakteure haben es nicht leicht. Sie müssen oftmals ihren Zeitungsteil am Abend noch mal komplett umkrempeln, wenn noch Meldungen über unvorhergesehene Ereignisse eintrudeln. Das passiert zum Beispiel, wenn ein wichtiger Manager oder Politiker zurücktritt, eine berühmte Person stirbt oder wenn in der Region ein schlimmes Unglück passiert. Um etwa 23 Uhr ist Redaktionsschluss. Der Chefredakteur »segnet« die Zeitung ab, dann geht’s in die Druckerei im Industriegebiet West. Über eine Datenleitung wird die Zeitung dorthin als Datei verschickt.

Riesige Papierrollen

Nun geht die Arbeit im Druckzentrum los. Zuerst werden die Druckplatten hergestellt. Das sind Aluminiumplatten, auf der mithilfe von UV-Licht die Zeitung »abgebildet« wird. Nach einem Bad in einer speziellen Flüssigkeit werden die Druckplatten eingespannt. Für eine Schwarz-Weiß-Seite eine, für farbige sogar vier. Und los geht’s! Die riesigen Papierrollen werden mithilfe von Maschinen eingespannt und abgewickelt.

Dann gelangen sie in den Druckturm. Hier werden die Druckplatten erst befeuchtet und dann erst die Druckfarbe aufgetragen. Diese geht nur auf die Stellen, die nicht feucht sind. Das sind diejenigen, die vorher mit UV-Licht belichtet wurden. Die Farbe wird auf eine Gummiplatte übertragen und auf das Papier gedruckt. Die farbigen Seiten werden zusätzlich mit Rot, Gelb, Blau und Schwarz bedruckt. Aus diesen vier Grundfarben kann man alle anderen mischen. Das richtige Mischungsverhältnis wird von Druckern ständig überprüft. Erst wird die eine Seite, dann die andere bedruckt.

Frisch gedruckt im Briefkasten

Dann werden die Zeitungen geschnitten und gefaltet. Über ein schnelles Transportsystem kommen sie in eine riesige, sich drehende Trommel. Dort kommt zum Schluss noch die Werbung hinein. Diese wird teilweise im Druckzentrum gedruckt, teilweise angeliefert. Fertig! Nun werden die Zeitungen noch paketweise verpackt und zu den Austrägern gefahren. Diese tragen nun in aller Frühe die Zeitungen aus - und Sie haben wieder Ihren druckfrischen GEA im Briefkasten. Diesen müssen Sie jetzt nur noch lesen. (ZmS)

Jan-Steffen Fischer, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9a

www.gea.de/zms