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Aktuell INTERVIEW

Der Krise mit Musik trotzen

PFULLINGEN. Linkin Park, Stanfour, Green Day, US 5, All American Rejects ... das sind alles gute Bands aus Amerika, aber man muss gar nicht so weit weg, um eine gute Band zu hören. In Reutlingen findet man auch eine super Band: die »shortworkers«! Das sind Eddi, Dani, Matze, Andi und Gaggi. Sie gibt es seit Anfang 2009. Die fünf haben sich über Freunde kennengelernt; und weil die Chemie passte und alle leidenschaftlich gerne Musik machen, haben sie eine Band gegründet. Zwei von ihnen, Eddi und Matze, haben uns in unserer Klasse besucht, zwei Songs vorgesungen und unsere Fragen beantwortet.

Zms: Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, eine Band zu gründen?

Eddi: Dani und ich kannten uns schon vorher und wollten schon immer mal eine Band gründen. Und als wir dann Matze, Andi und Gaggi kennenlernten, ist die Band aus einer spontanen Idee innerhalb einer halben Stunde entstanden. Die Harmonie passte einfach.

Wie seid Ihr zu Eurem Namen gekommen?

Eddi: Wir wollten eigentlich zuerst »the pure strings (=pure Saiten)« heißen, da aber zwei von uns wegen der Wirtschaftskrise Kurzarbeiter wurden, kam uns die spontane Idee, uns, grob übersetzt, »the shortworkers« zu nennen. Wir wollten der Krise quasi trotzen. So haben wir die Zeit und unsere Fähigkeiten genutzt, uns zusammengetan und gesagt: Finanzkrise? Nicht mit uns!

Was ist das Besondere an Eurer Band?

shortworkers: Wir sind eine Accoustic- Band. Wir spielen ohne elektronische Hilfsmittel - nur mit Begleitung von Gitarren.

Auf Eurer Hompage www.shortworkers.de haben wir gesehen, dass Ihr bereits drei oder vier TV-Auftritte hattet. Wie kam es dazu?

shortworkers: Wegen der Wirtschaftkrise auch im Hause Bosch, ist die Zeitschrift Focus auf uns aufmerksam geworden. Kurz nach dem Artikel entdeckten uns auch Fernsehsender. Es war wie eine Kettenreaktion.

Wo probt Ihr?

shortworkers: Anfangs haben wir nach Ladenschluss im Café Aroma in Reutlingen proben können oder bei gutem Wetter auch in verschiedenen Garagen. Inzwischen proben wir aber ziemlich professionell in unserem Studio in »Unter den Linden« in Reutlingen.

Wollt Ihr mal so berühmt werden wie Michael Jackson?

shortworkers: Nein. Michael Jackson musste vieles aufopfern, musste auf vieles in seinem Leben verzichten. Letztendlich brachte ihn seine Berühmtheit in eine Isolation. So berühmt wollen wir nicht werden. Außerdem ist Michael Jackson ein unerreichbarer King of Pop.

Was bedeutet Ruhm für Euch?

shortworkers: Wir wollen große Leistungen bringen. Alles was in unserer Macht steht, ohne Grenzen zu überschreiten oder uns selbst zu verlieren. Wir wollen uns immer selbst treu bleiben. Es wäre eine schöne Vorstellung, dass man weiß, wer die »shortworkers« sind, wenn man unseren Namen hört.

Was denkt Ihr über den Alkoholmissbrauch von Jugendlichen?

shortworkers: Gesetze sollten strenger verfolgt werden. Jugendliche und Teenager total betrunken zu sehen, geht gar nicht. Die Kids wissen nicht, was der Alkohol ihnen in so jungen Jahren antut, wenn sie es maßlos übertreiben. Sie überschreiten definitiv Grenzen. Man sieht das ja auch in den Medien, was mit den Jugendlichen los ist, wenn sie sich ins Koma saufen: nämlich nichts!

Was denkt Ihr über Barack Obama?

shortworkers: Obama steht für das Gute. Er ist ein wahrer Demokrat, der für das Volk einsteht. Er ist ein super Typ.

Ist schon eine CD von Euch herausgekommen?

shortworkers: Nein, die ist noch in Arbeit. Zwei Songs gibt es bereits von uns: »Kurz vor dem Sturz« und »What did you do«! Die Songs kann man im Übrigen auch auf unserer Homepage anhören.

Habt Ihr Sponsoren?

shortworkers: Nein, wir wollten uns noch nicht vertraglich an jemanden binden.

Habt Ihr Kinder?

Eddi: Ja, ich habe einen Sohn. David heißt er.

Leiden Eure Freunde, Eure Familien unter Eurem Stress?

shortworkers: Wir versuchen, eine Mitte zu finden. Beide Seiten müssen kompromissbereit sein. Das funktioniert bisher ganz gut. Alle stärken uns den Rücken und dafür sind wir allen dankbar.

Was sagen Eure Chefs zu Eurem bisherigen Erfolg?

shortworkers: Die sind ziemlich stolz auf uns und reagieren sehr positiv. Wenn ein Auftritt ansteht, für den wir morgens unterwegs sein müssen, dann sind sie ziemlich kulant. Natürlich immer mit der Bedingung, alles nachzuarbeiten. Aber ganz wichtig ist uns, dass die Musik primär unser Hobby bleibt. Das wissen unsere Familien und unsere Chefs. Wir sind bescheiden. Wir hängen unsere Auftritte nicht so an die große Glocke.

Habt Ihr auch andere Hobbys?

Matze: Ja, Fußball. Wir spielen zum Teil in einer Hobbymannschaft. Und außerdem spielen Andi und ich oft auf kroatischen Hochzeiten.

Was waren Eure Lieblingsfächer?

shortworkers: Englisch und Französisch.

Mögt Ihr Mathe?

shortworkers: Nein! In welcher Stunde befinden wir uns?

In der Deutschstunde.

shortworkers (schauen grinsend zur Deutschlehrerin): Deutsch ist toll! Das war unser Lieblingsfach!

Ihr seid eine ziemlich durchgemischte Band. Welchen Migrationshintergrund habt Ihr? Und vielleicht könnt Ihr uns in dem Zusammenhang sagen, wie alt Ihr seid und was ihr beruflich macht.

Matze: Eddi ist Rumäne. Er ist 34 Jahre alt, Diplom-Betriebswirt und arbeitet als Immobilien- und Objektmanager. Alle anderen Bandmitglieder sind Kroaten. Ich bin 23 Jahre alt und bin Speditionskaufmann. Andi (24) und Gaggi (33) arbeiten beide bei Bosch in Reutlingen. Dani (33) ist Verkaufsleiter im Außendienst.

Schlusswort von den shortworkers:

Wir möchten an dieser Stelle die Möglichkeit nutzen und uns bei allen, die uns auf unseren Wegen begleiten, uns bedingungslos unterstützt und immer an uns geglaubt haben, ein herzliches Dankeschön aussprechen. Auch der Klasse 8c ebenfalls Dankeschön für die Einladung. Ihr seid großartig.

ZmS: Wir danken Euch. Es hat uns irre großen Spaß bereitet, Euch zuhören.



Larissa Rehm, Ina Friedrichson und Julia Buchold, Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen, Klasse 8c