Wir luden alle unsere Koffer aus, dass der Bus weiterfahren konnte. Aber was ich nicht wusste war, dass jeder seinen eigenen Koffer aus dem Bus rausholen sollte. Eigentlich wusste ich es schon, aber ich war so müde, dass ich froh war, zu Hause zu sein und an nichts anderes mehr dachte. Unser Bus fuhr weg und die meisten waren schon am Gehen. Bis ich fragte, wo denn mein Koffer ist. Alle schauten sich um. Kein Koffer zu sehen. Wir versuchten, einige der Schüler zu erreichen, die noch im Bus waren. Wir waren nämlich mit einer anderen Klasse südlich von Balingen zusammen gefahren. Aber niemand ging ans Handy ran.
Die anderen sprachen mir Trost zu, und ich hockte mit Tränen in den Augen am Straßenrand. Ganz verzweifelt rief ich meine Mutter an und brach in Tränen aus. Ich fragte mich, was mache ich am Wochenende ohne meine Kleider? Ich drückte mein Reisekissen, das ich noch hatte, ins Gesicht.
Meinen Koffer bekam ich erst nach zwei Wochen, weil niemand Zeit hatte, mich zu fahren. Das war für mich ein Weltuntergang, aber mittlerweile habe ich ihn wieder, jedoch werde ich das nie vergessen. (ZmS)
Cagla Kuru, Anna Löffler, Kirchfeldschule, Kirchentellinsfurt, Klasse 9