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Der etwas andere Supermarkt

REUTLINGEN. Es ist 7.30 Uhr. Die ersten Angestellten treffen an der Reutlinger Tafel ein. Sechzig Mitarbeiter arbeiten jeden Tag zwischen zwei und acht Stunden - alles ehrenamtlich. Die zwei Autos der Tafel mit jeweils zwei Fahrern fahren die Supermärkte in der Umgebung an und holen die Waren, welche ihnen zur Verfügung gestellt werden, ab. Sie haben feste Touren - also Supermärkte, die immer angefahren werden und Sonderfahrten nach Anfrage der Märkte. Es sind meistens Waren, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen und dort nicht mehr verkauft werden dürfen, ebenso Obst und Gemüse.

Schlechte Ware wird von einem Mitarbeiter aussortiert und entsorgt, die gute Ware kommt in den Laden und wird zum Verkauf angeboten. Zudem liefert eine Bäckerei jeden Tag frische Brötchen und Backwaren. Die Reutlinger Tafel verfügt über ein Kühl- und ein Gefrierraum, damit die leicht verderbliche Ware frisch bleibt.

Täglich kaufen 100 Leute ein

Die Tafel in Reutlingen wurde im November 1999 gegründet. Sie entstand aus der Idee der Vesperkirche. Die Vesperkirche bot Brot und Bewirtung an, aber das nur in einem bestimmten Zeitraum. Nach dieser Zeit gab es keine ehrenamtlichen Läden für Bedürftige, und da die Armut ja weiterhin besteht, wurde die »Reutlinger Tafel« gegründet.

Die Tafelbewegung gibt es allerdings schon seit elf Jahren. Täglich kommen rund 100 Leute und kaufen ein. Das Einzugsgebiet reicht von der Alb bis nach Tübingen. Die Leute, die niedriges Einkommen oder eine geringe Rente haben (wird staatlich überprüft), bekommen einen Pass ausgestellt, mit dem sie berechtigt sind, dort einzukaufen. Die Reutlinger Tafel hat bisher ungefähr 1 500 Karten ausgestellt, und es werden von Tag zu Tag mehr. (ZmS)



Tim Lerner und Felix Benzel, BZN Gymnasium, Reutlingen, Klasse 10 d