Eine Volksabstimmung in der Schweiz ergab, dass 57,5 Prozent der Eidgenossen gegen den Bau von Minaretten sind. Die Schweizer Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf weist darauf hin, dass das Votum vor Gericht noch gekippt werden kann, zudem steht auch im Grundgesetz , dass die Ausübung der verschiedenen Religionen ungestört und überall stattfinden darf.
Dass es so ein Abstimmungsergebnis auch in Deutschland geben könnte, wird eher ausgeschlossen, da solch ein Votum vom Bundesverfassungsgericht »einkassiert« werden würde. Aber auch ohne Abstimmung fanden in unserem Land schon Proteste gegen Minarette statt. So wurde vor knapp zwei Jahren in Köln die Kampagne »Pro Köln« ins Leben gerufen, die gegen den Bau einer Moschee war. Im Sommer 2008 wurde diese trotz großer Proteste doch genehmigt.
Islamische Verbände sehen solche Vorgänge als Rückschritt der Integration der etwa 3 Millionen Muslime, die auf deutschem Boden leben. Doch dass nicht alle so wie die Kölner handeln, zeigte das Beispiel in Duisburg, wo heute die größte deutsche Moschee ihr Fundament hat. Dort gab es in der langen Planungszeit keine Proteste oder ähnliche Contra-Aktionen wie in Köln. Ich selber verstehe die Schweizer in dem Punkt auch weniger. Schließlich schaden die Besucher von Moscheen niemandem und sie wollen eben auch ihre Religion leben, genau wie die Schweizer selbst. In einer Demokratie sollte niemand wegen seiner Religion kritisiert oder gar ausgeschlossen werden. (ZmS)