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Demnächst will er Deutsch lernen

TÜBINGEN. Die Walter Tigers Tübingen haben sehr spät doch noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und den Abgang von Dubravko Zemljic mehr als kompensiert: Der neue Flügelspieler mit einer Größe von 1,99 Meter heißt Kevin Melson und kommt, wie so viele Basketballer, aus den USA (Detroit).

Tübingen ist nicht seine erste Station in Europa. Er spielte früher schon in Spanien und Portugal, bevor er diesen Sommer in der Dominikanischen Republik auf Korbjagd ging. Kevin Melson, der erst seit zwei Wochen in Deutschland ist, sprach nach einer Trainingseinheit mit uns über seine Person, die laufende Saison und seine Ziele.

Trainer mit Sinn für Perfektion

»Ich bin gekommen, um den Tigers zu helfen, ein paar mehr Spiele zu gewinnen«, sagt der 28-Jährige. Die Tübinger, die bisher eine gute Saison gespielt haben, können den Allrounder sehr gut gebrauchen. Die Vielfältigkeit ist seine große Stärke. Er könne sowohl in der Offense als auch in der Defense »so ziemlich alles auf dem Basketball-Court«, meint er. Er weiß aber auch, dass man sich in jedem Bereich immer noch verbessern kann, und deshalb arbeitet er in jedem Training hart. Gleich in seinem ersten Spiel für Tübingen markierte er starke 20 Punkte und holte fünf Rebounds.

Jede freie Minute am Telefon

Dennoch braucht er noch Zeit, um sich an seine Mitspieler zu gewöhnen und ist überzeugt, dass er sich dann noch steigern kann. An Coach Aaron McCarthy schätzt er dessen Eifer und Engagement im Training und dass er stets perfekt vorbereitet ist. So macht ihm das Training eine Menge Spaß.

Wie Kevin Melson selbst von sich sagt, ist er ein ruhiger und lockerer Zeitgenosse, dem sehr viel an seiner Familie liegt. Die Familie ist aber das Einzige, was er hier so richtig vermisst, und so dürfte er auch eine ziemlich lange Telefonrechnung haben, denn er nutzt jede freie Minute, um mit seiner Familie zu telefonieren. Kevin ist verlobt und wird im Sommer heiraten.

Dem zurückhaltend und bescheiden wirkenden Melson gefällt es sonst schon sehr gut in Deutschland. Auch wenn es bisher keine Probleme mit der Sprache gab und fast jeder Englisch spricht, will er auf alle Fälle in nächster Zeit mit dem Deutschunterricht beginnen, wie es seine amerikanischen Kollegen auch schon tun.

Er versucht, sich so schnell wie möglich einzuleben und sich an sein Umfeld zu gewöhnen, was ihm leicht gemacht wird, denn in seinen ersten zwei Wochen bei den Walter Tigers Tübingen wurde er sehr gut aufgenommen und schnell integriert.

Von seinen Teamkollegen hält er eine ganze Menge: »Wir haben viele klasse Leute, die sehr hart für das Team arbeiten.« Mit einem davon, Jamaal Davis, hat er schon gemeinsam in den USA für ein ABA Team (Kansas City) gespielt. Deshalb verbringt er mit ihm, dessen Familie und natürlich auch mit den anderen Amerikanern aus dem Team den größten Teil seiner Freizeit, die ihm neben dem Telefonieren noch übrig bleibt.

Kevin Melson ist guter Hoffnung, dass er mit seinem neuen Team eine sehr gute Saison spielen und am Ende der regulären Saison die Play-offs erreichen wird. Das ist sein großes Ziel für die Saison, und dafür will er alles geben. Was dann kommt, weiß man nicht.

Doch auch Kevin Melson ist der Meinung, dass jedes Team schlagbar ist. Diese Aussage bewahrheitete sich auch sogleich bei seinem ersten Heimspiel der Tigers am Samstag, 9. Dezember, gegen die großen Albatrosse aus Berlin, das sie auch aufgrund einiger unglaublicher Aktionen von Kevin Melson sensationell gewinnen konnten.

Liebe zu den Fans

Auf jeden Fall baut er auch weiterhin auf die Heimstärke der Tübinger und freut sich schon wieder riesig auf die »grandiosen Fans in der TÜ-Arena«. Sein Vertrag läuft Ende der Saison aus, aber Pläne für die nächste Spielzeit hat er noch keine. Wir hoffen natürlich, dass er auch nächste Saison noch für die Walter Tigers spielt. (ZmS)



Marco Frasch, Markus Holmgren, Moritz Drechsel-Grau, BZN Gymnasium, Klasse 10d