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Aktuell KOMMENTAR

Briefe schreiben: voll »retro«?

Es geht um ein Thema, das heutzutage nicht mehr wirklich präsent ist – zumindest nicht für meine Generation. Das Thema ist der sogenannte Brief. Ich selber kann mich kaum noch erinnern, wann ich das letzte Mal einen Brief bekommen habe. Es ist eigentlich traurig, dass man heutzutage nur noch SMS, WhatsApp, Facebook oder E-Mail verschickt. Jeder, den man sieht, ist nur beschäftigt mit Handy oder Smartphone.

Früher hatten meine Großeltern und Eltern noch kein Handy geschweige denn ein Telefon und sind auch groß geworden. Sie hatten nur Papier und einen Stift. Man kommunizierte mit einfachen Mitteln, und das war, was sie so berichten, angeblich sehr schön und persönlich. Meine Oma hat heute noch Liebesbriefe von ihrer ersten großen Liebe. Es ist ein schöner Moment, diese alten Briefe noch mal zu lesen und in Erinnerungen zu schwelgen. Man hat etwas Besonderes und durchlebt noch mal die Zeit. Vor allem das vergilbte raschelnde, nach Papier riechende Blatt. Was wir heute gar nicht mehr so wahrnehmen. Wenn man ein Problem oder Sorgen hat, schreibt man eine Nachricht. Man bekommt vielleicht eine Nachricht zurück oder – wenn man Pech hat – wird man ignoriert. Traurig, aber wahr. Deshalb sollten wir Jugendliche darüber nachdenken, doch mal wieder Papier und Stift in die Hand zu nehmen und loszuschreiben. Mal schauen, wie es sich anfühlt, vollständige, persönliche Sätze zu schreiben. Auf Papier. (ZmS)