Doch das reine Gegenteil trifft man in der Albstr. 38 in Reutlingen an. Dort gibt es einen Box- und Fitnessgym, der ganz anders aussieht, als die üblichen Fitnessinstitute. Dort stehen keine neuesten Trainingsgeräte, und dort mühen sich keine, nach neuester Mode gekleideten Sportler und Sportlerinnen mit dem Styling ihres Bodys ab.
In spartanisch aber zweckmäßig eingerichteten Räumen hat der ehemalige Württembergische Meister im Schwergewichtboxen, Künstler und Buchautor Max Herfert im April 2002 eine Boxschule eröffnet, die durch das Landes-Innenministerium und von Boxern des VfL Pfullingen unterstützt wird.
Aus welchem Grund hat er den Boxgym eingerichtet? »Mein Anliegen ist es, Jugendliche verschiedener Nationalitäten zusammenzuführen«, meint Herfert. Das Besondere daran ist, dass hier kostenlos etwas angeboten wird, das nicht nur dem eigenen Ego, der Fitness und dem Bodystyling gewidmet ist. Es ist die Idee, über das Boxen zur Verständigung von Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft beizutragen.
Auf das, was Max Herfert bis heute erreicht hat, kann er stolz sein. Zurzeit schenken ihm 15 Personen aus Jugoslawien, Russland, der Türkei, Afrika und Deutschland ihr Vertrauen. Das Training soll Spaß machen und nicht dazu genutzt werden, Aggressionen aus dem Alltag abzubauen. Max Herfert möchte, dass die Jugendlichen ihre Kräfte im Ring und nicht auf der Straße messen.
Auch Frauen können ein Mal die Woche unter Anweisung von Boxtrainerin Samantha im Boxgym trainieren. Und Herfert? Der ist guten Mutes, dass sich mehr Menschen verschiedener Nationen für den gemeinsamen Boxsport interessieren. (ZmS)
Matthias Schick, Andreas Beutel und Sebastian Guillot, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10c
