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Aktuell Gesellschaft

Bloßgestellt und verzweifelt

Man muss sich nicht alles gefallen lassen. Wie sich Mobbing anfühlt und welche Auswege es aus der schrecklichen Situation gibt, beschreibt Melissa Blümel

Cyber-Mobbing ist ein Thema, das mit der rasanten Entwicklung von Smartphone, Social Media und Co. immer akuter wird.  FOTO: DPA
Cyber-Mobbing ist ein Thema, das mit der rasanten Entwicklung von Smartphone, Social Media und Co. immer akuter wird. Foto: dpa
Cyber-Mobbing ist ein Thema, das mit der rasanten Entwicklung von Smartphone, Social Media und Co. immer akuter wird.
Foto: dpa

TROCHTELFINGEN. Ich bin Schülerin der Werdenbergschule Trochtelfingen und habe mir Gedanken über das Thema Mobbing gemacht, das meiner Meinung nach heutzutage eine viel zu große Rolle spielt. Das Wort Mobbing kommt aus dem Englischen »to mob«, was so viel bedeutet wie »über etwas herfallen« oder »sich auf etwas stürzen«. Es gibt verschiedene Definitionen von Mobbing. Zum einen das direkte Mobbing, wie beispielsweise jemanden hänseln, ihm drohen, ihn beschimpfen oder bloßstellen. Bei dieser Form wird die Person konkret angesprochen.

Zum anderen gibt es das indirekte Mobbing, bei dem jemand ausgegrenzt wird oder der Ruf einer Person geschädigt wird. Dabei kann es sein, dass das Opfer anfänglich gar nichts davon mitbekommt, weil es ja selbst nicht angesprochen, sondern »nur« ausgeschlossen wird. Auch ein großes Thema, das in den letzten Jahren immer schlimmer wurde, ist das sogenannte Cyber-Mobbing. Darunter versteht man das Beleidigen, Bedrohen und Fertigmachen einer Person übers Internet. Das Schlimme daran ist, dass es nach der Schule nicht vorbei ist, nein, es geht immer weiter, egal um welche Uhrzeit.

»Gebt nicht auf und wehrt euch. Solche Menschen, die anderen das antun, dürfen nicht gewinnen«

Mobbing kann den Menschen geistig kaputt machen und das Selbstbewusstsein zerstören oder andere Reaktionen wie Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Albträume oder Schlafstörungen hervorrufen. Viele der betroffenen Personen verschließen sich, ziehen sich zurück, bis es zu Depressionen, Ängsten oder Selbstverletzung kommt. Die betroffene Person ist wirklich richtig krank.

Warum mobben diese Menschen andere? Weil sie nicht mit den Trends mitlaufen? Keine Markenkleidung tragen? Sich von den anderen unterscheiden? Weil sie etwas gemacht haben, was andere nicht nachvollziehen können? Es gibt so viele verschiedene Gründe für Mobbing. Manche wollen damit zeigen, dass sie über einem anderen stehen, eine höhere Position haben, manche machen es auch nur, um der Gruppe zu zeigen, dass man dazugehört, oder einfach aus Eifersucht und Neid. Es sollte viel mehr dagegen getan werden, finde ich, aber leider schauen viele Menschen einfach nur weg oder sind froh, nicht selbst betroffen zu sein.

Wie würdet ihr euch fühlen? Wichtig ist, egal, wie verzweifelt ihr seid, es gibt immer Wege sich zu wehren, auch, wenn es euch noch so aussichtslos erscheint. Viele Betroffene suchen die Schuld immer bei sich selbst, aber man selbst ist nicht Schuld an der Entscheidung der anderen. Manche verharmlosen die Angriffe auch, doch auch das ist nicht richtig, denn man muss sofort dagegen handeln, sonst werden immer schlimmere Dinge dazukommen. Man muss sich Wege suchen, da herauszukommen und mit jemandem darüber reden. Mit Eltern, anderen Familienmitgliedern, Freunden oder zum Beispiel auch den Vertrauenslehrern an der Schule. Falls man mit keiner dieser Personen darüber sprechen will, kann man sich erstmal auch an das sogenannte Sorgentelefon wenden und die »Nummer gegen Kummer« – diese findet man auch im Internet – anrufen. Auch diese Leute hören einem zu und versuchen zu helfen. Ich möchte euch einfach mit meinen Zeilen Mut machen, also gebt nicht auf und wehrt euch, denn solche Menschen, die anderen das antun, dürfen nicht gewinnen. (ZmS)

Melissa Blümel, Werdenbergschule Trochtelfingen, Klasse 9