MÜNSINGEN. Immer mehr Jugendliche fangen schon in jungen Jahren an, Alkohol zu trinken. Oft fängt es harmlos an und endet schlimm im Komasaufen. Immer mehr Jugendliche beschaffen sich illegal Alkohol. Das Problem ist, dass schon Minderjährige an Alkohol kommen. Sie bedienen sich einfach bei Eltern oder älteren Freunden oder lassen sich das Zeug von Bekannten oder volljährigen Geschwistern besorgen, obwohl man nach dem Jugendschutzgesetz branntweinhaltige Getränke erst ab 18 Jahren trinken darf. In Deutschland ist es in Begleitung von Erziehungsberechtigten- oder beauftragten erlaubt, schon ab 14 Jahren Alkohol zu konsumieren, jedoch nur ohne Branntweingehalt.
Gegen den Frust
Die meisten Jugendlichen trinken nur, um als cool zu gelten - anders als Abhängige. Diese trinken, um ihren Frust loszuwerden und besser gelaunt zu sein. Deutschland zählt zu den fünf Ländern weltweit, in denen am meisten Alkohol konsumiert wird. Seit 2004 steigt auch die Zahl der Jugendlichen, die Alkohol trinken. Jedoch trinken die Männer mehr als die Frauen.
Nach übermäßigem Alkoholgenuss können verschiedene Nebenwirkungen auftreten: Nachlassen der Reaktionsfähigkeit, Erhöhung der Risikobereitschaft, Verlust der Bewegungskoordination, des Gleichgewichtes und der Reflexe, Kater verbunden mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. In sehr großen Mengen setzt eine Alkoholvergiftung ein, die bis zum Koma oder direktem Tod führen kann. Bei dauerhaftem Konsum können schwere gesundheitliche Schäden wie Herz-Kreislauferkrankungen, Schädigungen der Leber, des Gehirns und des Nervensystems die Folge sein.
Promille-Brille
Wir selbst, die Schüler der Klasse 8 b der Gustav-Mesmer-Realschule in Münsingen, durften bei einem Vortrag der Polizei in der Schule erleben, wie sich die Sicht verändert, wenn man 0,8 Promille im Blut hat. Wir konnten mit der Promille-Brille einen Parcours durchqueren und haben festgestellt, dass es sehr schwer ist, Gegenstände zu erkennen und zu ergreifen. Uns ist es sehr schwer gefallen, gerade zu laufen und unser Gleichgewicht zu halten. Wir haben alles doppelt gesehen.
Kann man auch ohne Alkohol Spaß haben? Unsere Umfrage in der Klasse 8 der Realschule hat ergeben, dass von 23 befragten Schülern 21 die Frage mit Ja und zwei mit Nein beantwortet haben. Es gibt schließlich viele Beschäftigungen, die auch ohne Alkohol viel Spaß machen: Sport, Shoppen, sich mit Freunden treffen oder Kinobesuche zum Beispiel. (ZmS)
Jule Lindner, Diana Gekeler, Sandra Link und Simone Link, Gustav-Mesmer-Realschule Münsingen, Klasse 8 b
