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Bereits um sieben Uhr geht's los

ST. JOHANN-WÜRTINGEN. Als wir vier das Pflegeheim »Foditsch« in Würtingen betraten, wurden wir freundlich von Sonja Foditsch begrüßt. Sie und ihr Ehemann Gangolf Foditsch sind seit 1990 als Altenpfleger selbstständig. Nach dem Interview wurden wir von Sonja Foditsch im Haus herumgeführt. Sie hat uns dabei viel über das Altenpflegeheim und die Entstehung erzählt. Früher war das jetzige Altenpflegeheim ein normales Bauernhaus, in dem das Ehepaar die Großmutter pflegte. Dadurch entschlossen sie sich, Kurzzeitgäste aufzunehmen.

Da dies sehr positiv angenommen wurde, fühlten sie sich in ihrer Arbeit bestätigt. Nach mehreren Umbaumaßnahmen bietet das Altenpflegeheim Foditsch auch Dauerpflegeplätze an. Durch eine Modernisierung im Jahre 2004 haben sie viele zusätzliche Annehmlichkeiten, wie zum Beispiel für ihre älteren Bewohner einen Fahrstuhl. Seit dieser Modernisierung hat die Einrichtung vier Stockwerke. Für die Organisation und das Personal gibt es das Büro des Heimleiters und das Dienstzimmer für die Mitarbeiter.

Für die Bewohner sind zwei Gemeinschaftsräume, ein Pflegebad, mehrere gemütliche Sitzecken und natürlich private Zimmer vorhanden, wobei es auch Doppelzimmer gibt. Die Zimmer sind eingerichtet, es können aber auch noch eigene Möbel mitgebracht werden. So ist die Umgebung für die alten Menschen nicht ganz so fremd.

Das Einleben ist somit leichter. Der Tagesablauf ist nur grob geregelt. Um 7 Uhr werden die Leute geweckt, danach werden sie gewaschen und angezogen, so dass es um 7.30 Uhr Frühstück gibt. Nach dem Frühstück werden die Betten gemacht und das Zimmer aufgeräumt. Spaziergänge und Gymnastik werden meist von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut, sie lesen auch vor oder singen mit den Bewohnern. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen. Zur Erholung wird danach für ein, zwei Stunden Mittagsschlaf gehalten. Nach dem Mittagsschlaf gibt's Kaffee und Kuchen. Danach kann, wer Lust hat, Denkspiele oder Spiele wie »Mensch ärgere dich nicht« machen.

Meistens kommen dann die Angehörigen, um ihre Verwandten zu besuchen oder mit ihnen spazieren zu gehen. Um etwa 17.30 Uhr gibt es Abendessen. Manche gehen direkt nach dem Essen ins Bett. Andere bleiben noch länger auf, um Fernsehen zu schauen oder zu lesen.

Gemischte Gefühle zum Abschied

Alle 14 Tage kommt freitags der Würtinger Pfarrer und hält eine Andacht. Sonntags wird der Gottesdienst im Fernsehen angeschaut. Krankengymnasten, Masseure, Fußpfleger und Frisöre kommen zur Versorgung ins Haus. Im Altenpflegeheim gibt es 17 Pflegeplätze, die zurzeit alle belegt sind. Ein kleiner Teil der Leute ist nur zur Kurzzeitpflege da, die meisten aber auf Dauer. Für die 17 Pflegebedürftigen haben sie 20 ausgebildete Altenpfleger. Wir besuchten den ältesten Bewohner mit 96 Jahren.

Es gibt drei Hauptgründe, warum die alten Menschen kommen: entweder aus geistiger oder körperlicher Schwäche, oder, weil niemand da ist, der sich um sie kümmern kann. Einmal im Jahr wird ein gemeinsamer Ausflug gemacht, bei dem alle, die können, mitgehen. Dieses Jahr fuhr man mit einer Kutsche zum Rutschenfelsen. Da gab es Kaffee und Kuchen im Freien. Ansonsten werden auch mit Einzelnen Ausflüge zu Ausstellungen gemacht. Wir verließen das Altenpflegeheim mit gemischten Gefühlen. Es war sehr schön, und wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen. (ZmS)



Carla Duvenhorst, Isabelle Flamm, Rowena Gebhardt, Sophie-Madeleine Weinmann, Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen, Klasse 8 f