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Aktuell INTERVIEW

Bereit für den Notfall

HOHENSTEIN. Täglich passieren Unfälle an den Schulen. Oftmals sind Schüler vor Ort. Es sind für die Erste Hilfe nicht nur Lehrer, sondern auch Schüler gefordert. Eine schnelle Hilfeleistung ist Priorität. Deshalb finden an den Schulen Erste-Hilfe-Kurse für Schüler statt. Martina Sauer führt zurzeit solche Kurse an der Hohensteinschule durch.

ZmS: Frau Sauer, welchen Beruf haben Sie gelernt?

Martina Sauer: Ich habe eine Ausbildung als Krankenschwester gemacht und arbeite im Krankenhaus. Nebenbei bin ich Helfer vor Ort und Ausbilderin für Erste Hilfe.

Wie lange sind Sie beim Roten Kreuz?

Martina Sauer: Ich bin seit 15 Jahren beim Roten Kreuz.

Was machen Sie beim Roten Kreuz?

Martina Sauer: Ich bin stellvertretende Bereitschaftsdienstleitende. Außerdem gebe ich noch verschiedene Kurse - zum Beispiel Erste-Hilfe-Kurse an Schulen.

Wie lange und an welchen Schulen geben Sie die Kurse und in welchen Klassen unterrichten Sie?

Martina Sauer: Seit ungefähr vier bis fünf Jahren mache ich an sämtlichen Schulen in Hohenstein Erste-Hilfe-Kurse von der 1. bis zur 13. Klasse.

Wie gestaltet sich so eine Unterrichtsstunde an der Schule?

Martina Sauer: Zuerst erkläre ich den Schülern, wie man sich verhalten muss, wenn man eine ohnmächtige Person antrifft. Anschließend üben wir die stabile Seitenlage. Bei einem Unfall ist es auch wichtig zu wissen, wie man eine Person wiederbelebt. Oder wie man den Helm bei einem Motorradfahrer richtig abnimmt. Zum Schluss üben wir noch verschiedene Verbände, zum Beispiel den Druckverband.

Konnten Sie bei einem Einsatz auch schon einmal nicht helfen?

Martina Sauer: Es kam schon vor, dass ich an einen Einsatzort kam und der verletzten Person nicht mehr helfen konnte.

Frau Sauer, vielen Dank für das Gespräch.

Auch ein Kind kann einen Erwachsenen in die stabile Seitenlage bringen
Nach dem Interview mit Frau Sauer habe ich habe mit verschiedenen Schülern über den Erste-Hilfe-Kurs an der Hohensteinschule gesprochen. Ein Mädchen aus der Klasse 4 beispielsweise erzählte mir begeistert, wie überrascht sie war, dass sie als Schülerin (10 Jahre), einen Erwachsenen in die stabile Seitenlage bringen kann, und wie wichtig die stabile Seitenlage für eine verletzte Person ist.

Ein Schüler aus der sechsten Klasse erzählte mir, dass er an einer »Puppe« Wiederbelebung und Beatmung geübt hat. Auch verschiedene Verbände wurden ihnen erklärt und gezeigt. Anschließend durften die Schüler sich gegenseitig verschiedene Verbände anlegen.

Am Schluss durften die Schüler einen Clip von Mr. Bean ansehen, der auf humorvolle, nicht ganz ernst gemeinte Weise zeigte, wie man die Wiederbelebung besser nicht machen sollte. Den Schülern der Klasse 8 und 9 zeigte Frau Sauer einen Clip über einen betrunkenen Jugendlichen. (ZmS)

Anna Herr, Hohensteinschule, Klasse 8