Ob der Hölderlin-Preis der Stadt Tübingen oder der Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg: Das Theater Lindenhof hat klein angefangen und viel erreicht. Was als Traum anfing, wurde zum einzigen Regionaltheater der Bundesrepublik.
Alles fing im August 1980 mit einer Anzeige im GEA an: »Landgasthof auf der Sonnenalb zu verkaufen«. Drei Monate später kauften sie den Landgasthof, das heutige Hauptgebäude des Theaters. Die Aufführungen begannen 1981 mit »Semmer Kerle oder koine«. Andere berühmte Stücke sind unter anderem »Kenner trinken Württemberger«, »Die Drei vom Dohlengässle«, »Der Schwäbische Tartüff« oder das Sommertheater auf der Ruine Hohenmelchingen. Außerdem gab es Aufnahmen durch den SWR zum Beispiel von »Hölderlin. Tübingen. Turm.« oder von »Schwebende Schwaben«.
»Ewig und drei Tage«
Das Theater ist schon weit herumgekommen. Auf die Frage, wo ihre am weitesten entfernte Gastspielreise war, antwortet Uwe Zellmer: »Das dürfte in Duschanbe in Tadschikistan gewesen sein.« Dort haben sie »Nacht oder Tag oder Jetzt« gespielt. Sie waren auch schon in Berlin, Dresden und in New York.
Man könnte denken, dass das Theater Lindenhof ein riesiges Gebäude mit 100 Angestellten sein muss. Dem ist aber nicht so. Im Theater arbeiten zehn Angestellte und fünf Schauspieler hauptberuflich. 20 bis 30 freie Schauspieler stehen ihnen zur Verfügung. Bis jetzt hat das Theater über hundert Stücke aufgeführt, und es hat mehrere Preise bekommen.
Aber wie lange gibt es das Theater noch? Man weiß es nicht. »Ewig und drei Tag«, sagt Uwe Zellmer.
Man mag es hoffen. Denn wenn es das Theater Lindenhof nicht mehr gäbe, hätte nicht nur Melchingen ein Wahrzeichen, sondern auch die Bundesrepublik Deutschland ein großartiges Theater verloren. (ZmS)
Philipp Püschel, Felix Jacob, Gymnasium Gammertingen, Klasse 9 c