REUTLINGEN. Als unserer Klasse vor Kurzem ein weiterer Medientag angekündigt wurde, stöhnten alle auf, da Medientage meist langweilig waren. Doch nachdem uns gesagt wurde, dass Dominik Kuhn, auch bekannt als »Dodokay«, einen Vortrag hält, war die Freude groß.
Am Dienstag, 5. Mai, war es dann so weit. Im Matthäus-Alber-Haus sprach der gebürtige Reutlinger über »Kommunikation 4.0 – Asoziale Medien« und erläuterte dabei die guten und schlechten Seiten des Internets.
»Manche denken, ich esse den ganzen Tag nur Linsen mit Spätzle«
In dem rundum informativen Vortrag fügte er mehrere kleine lustige Sketche ein. Außerdem lieferte er auch erschreckende Fakten wie zum Beispiel, dass wir im Schnitt drei Stunden und 16 Minuten am Tag an unserem Smartphone verbringen.
»Der Mensch hat ein Gerät, mit dem er jeden Hirnfurz loswerden kann«, sagt er. Leider stimmt das. Da es schnell und unkompliziert ist, eine WhatsApp-Nachricht zu schreiben oder auf Instagram ein Bild hochzuladen, wird viel unnötiger Mist geteilt. Am Ende des Vortrags gab er uns auch noch Tipps im Umgang mit Sozialen Medien. Einer war, uns einen Wecker zu kaufen, anstatt das Handy zu benutzen, oder sensible Themen nicht auf WhatsApp, sondern privat zu besprechen. Die Stimmung während des Vortrags war allgemein locker, da die Themen nicht zu ernst präsentiert wurden. Nach dem Vortrag ließen wir es uns nicht nehmen, dem schwäbischen Comedian einige Fragen zu stellen:
Warum machen Sie auch Vorträge zu ernsteren Themen, obwohl Sie doch eigentlich Comedian sind?
Dodokay: Weil es die Leute interessiert. Früher wusste ich nie, ob das interessant ist. Doch es hat eingeschlagen wie eine Bombe.
Wie kommen Sie auf die Ideen für die Sketche?
Dodokay: Ich höre Leuten beim Sprechen sehr aufmerksam zu. Im Supermarkt zum Beispiel nehme ich manchmal heimlich Gespräche auf, und wenn ich dann noch einen passenden Film sehe, synchronisiere ich es. Meine ganzen Filme beruhen auf wahren Begebenheiten.
Hatten Sie schon mal Probleme mit »asozialen« Medien?
Dodokay: Nein, da ich sehr nette Fans habe, die mir ein positives Feedback geben. Und doch ist mein Lieblingspost ein negativer: »Deine Videos sind richtig scheiße. Ich hoffe, du bekommst Lebra!«
Halten Sie sich selber für lustig?
Dodokay:(lacht) Ich habe darüber noch gar nie nachgedacht. Da ich relativ unempfindlich bei Kritik bin, überlasse ich es den Leuten, ob sie mich für lustig halten.
Ist Ihr Lieblingsessen Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle?
Dodokay: Ich esse sehr gerne italienisch. Manche denken, ich würde den ganzen Tag nur Linsen mit Spätzle essen und jeden Tag den gelben Sack rausstellen.
Wie dekorieren Sie Ihren Weihnachtsbaum in Bezug auf das letztjährige Weihnachtsvideo?
Dodokay: Das weiß ich noch gar nicht. Ich wollte eigentlich noch ein neues Weihnachtsvideo drehen, das durch meine begrenzte Zeit wahrscheinlich nicht mehr zustande kommt.
Haben Sie schon mal Ärger wegen Ihren Parodien bekommen, zum Beispiel vom Bundestag?
Dodokay: Nein, vom Bundestag noch nie. Die, die ich von dort kenne, finden es lustig. Aus Hollywood bekomme ich manchmal eine E-Mail. Dann bekomme ich aber keinen Ärger, sondern die Parodie wird aus dem Internet gelöscht. (ZmS)
Anna-Lena Finkbeiner, Caitlin Heusel, Hannah Molferter, Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9c