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Aktuell Geld

Angebot und Nachfrage

STUTTGART. Börse: Was ist das überhaupt? Das haben sich auch viele Teilnehmer des Projekts »Zeitung macht Schule« und »Planspiel Börse« gefragt. Deshalb sind alle Teilnehmer dieses Projekts am Freitag, 13. November, zur Stuttgarter Börse Stuttgart gefahren.

Gruppenbild mit Dame: die Teilnehmer der ZmS-Börsenfahrt im Foyer der Stuttgarter Börse. FOTO: FINK
Gruppenbild mit Dame: die Teilnehmer der ZmS-Börsenfahrt im Foyer der Stuttgarter Börse. FOTO: FINK
Gruppenbild mit Dame: die Teilnehmer der ZmS-Börsenfahrt im Foyer der Stuttgarter Börse. FOTO: FINK
Die Börse hat 350 Mitarbeiter. Täglich macht sie einen Umsatz von 350 bis 600 Millionen Euro, der höchste lag bei 1,4 Milliarden Euro. In der Börse wurden wir von Stefan Schweitzer, der hier schon seit 15 Jahren arbeitet, herumgeführt. Jeden Tag kommt eine Besuchergruppe – das sind jährlich 8 000 Besucher. Zu Beginn durften wir von der VIP-Empore aus den Handelssaal besichtigen. Von dort aus sah man 85 Händler, die alle vor vier bis sechs Bildschirmen saßen.

Daneben der »n-tv«-Bereich. Dieser befindet sich in direkter Linie zu der Börsentafel, damit der Zuschauer sofort sieht, dass jetzt die Börsenkurse kommen. Früher wurden diese mit Kreide notiert und zeigten die aktuellen Kurse. Heutzutage ist sie unwichtig, da die Händler die Kurse auf ihrem Computer nachschauen.

Über allen Monitoren ist Ruh

In der ersten Reihe wird mit stark schwankenden Aktien gehandelt. Mit deutschen Aktien wird in der zweiten Reihe gehandelt und in der dritten Reihe mit Anleihen. Doch warum ist es so still? Das liegt daran, dass es mittlerweile kein Zurufgeschäft mehr gibt, sondern dass alles elektronisch geregelt wird.

Warum sitzen hier eigentlich so wenig Frauen? Bevor man an der Börse anfangen darf, muss man ein Praktikum und eine Prüfung bestehen. Jährlich bewerben sich nur sehr wenige Frauen auf dieses Praktikum. Die Durchfallquote bei der Prüfung ist umso höher – nicht nur bei Frauen.

Seit 1861 gibt es keine Börsenmakler mehr, sondern nur noch Handelsgesellschaften. Die haben den Börsenplatz gemietet und beschäftigen eigene Makler, die täglich mit 1,3 Millionen Produkten Handel treiben. Die teuerste Aktie – Berkshire Hathaway von Warren Buffet – kostete am Freitag 188 550 Euro.

Sechs Börsen in Deutschland

Als Nächstes sind wir ganz nach oben in den Vortragsraum gegangen. Dort durften wir uns einen Vortrag über die Grundlagen der Börse anhören – also über die Zusammenführung von Angebot und Nachfrage, die Ordertypen, die Taxierung und mehr. Insgesamt gibt es sechs Börsen in Deutschland: die Börse Stuttgart (auch die Privatanlegerbörse genannt), die Börse Frankfurt, die bayrische Börse, die Börsen Hamburg-Hannover, die sich zusammengeschlossen haben, die Börse Düsseldorf und die Börse Berlin.

Die Zusammenführung von Angeboten und Nachfrage – das Grundprinzip des Zustandekommens eines Börsengeschäfts – funktioniert folgendermaßen: Die Börse vermittelt zwischen dem Käufer, der einen bestimmten Betrag (»Geld«) bietet, und dem Verkäufer, der das Angebot (»Brief«) unterbreitet. Was ist eine Aktie überhaupt? Wer eine Aktie kauft, erwirbt einen kleinen Anteil eines Unternehmens. Mit dem Besitz einer Aktie steht ihm eine Gewinnausschüttung (»Dividende«) zu.

Es gibt verschiedene Ordertypen: Unter anderem gibt es die Kauforder. Sie kann limitiert, billigst oder Stop Buy ausgeführt werden. Außerdem gibt es die Verkaufsorder, sie kann limitiert, bestens oder Stop Loss sein. Was bedeutet das alles? Limitiert bedeutet, dass nur zu einem bestimmten Preis verkauft beziehungsweise gekauft wird. Billigst beziehungsweise bestens heißt, zu jedem Preis zu kaufen oder zu verkaufen.

Geld- und Briefseite im Orderbuch

Bei einem bestimmten Preis pro Aktie einzusetzen und bei einem vorgegebenen Preis wieder auszusteigen: Dieses Prinzip mit dem Namen Stop Buy/Stop Loss hat als Zweck, dass der Aktionär nicht die ganze Zeit vor dem Bildschirm sitzen muss. Die Geld- und die Briefseite muss sich in ein Orderbuch eintragen lassen, damit sie gegenseitig vermittelt werden können und kein Chaos entsteht. Die Taxierung zeigt dann die beste Orderbuchsituation.

Am Ende durften wir noch etwas Leckeres beim Caterer essen und sind dann weiter zum Stuttgarter Flughafen gefahren. (ZmS)

Paula Kniesel, Johanna Krämer, Phillip Range und Tommy Nitsch, Johannes-Kepler-Gymnasium, Reutlingen, Klasse 7e