Anfangs seien die Leute ihm gegenüber skeptisch gewesen, hätten sich gefragt, was man mit einem Jugendarbeiter anfangen soll, da man doch schon so viele von Jugendlichen selbst organisierte Treffs hat (Bauwagen, HüttenÉ). Doch mit seinen Projekten hat Michael Nehring mittlerweile viele Sonnenbühler überzeugt. Insbesondere davon, dass es noch eine Menge in der örtlichen Jugendarbeit zu tun gibt.
Eines seiner größeren Projekte ist das Sonnenbühler Mitfahrsystem. Das Prinzip besteht darin, dass Jugendliche, die einen Mitfahrausweis besitzen, innerhalb Sonnenbühls kostenlos bei teilnehmenden Autofahrern mitfahren können. Die teilnehmenden Fahrer erkennt man an einer Plakette, die an der Windschutzscheibe angebracht ist.
Ein weiteres vom Jugendarbeiter angeregtes Projekt war das Open-Air-Kino beim Gemeindehaus. Über eine hier aufgestellte Großleinwand, konnten zuvor im Internet ausgewählte Filme angesehen werden. »Das war ein sehr erfolgreiches Projekt und wird in nächster Zeit mit Sicherheit in größerem Umfang eine Wiederholung nach sich ziehen«, sagt Nehring.
Nicht zu viele Cliquen
Zu den vielen Hütten und Bauwagen hat er eine positive Einstellung, auch wenn manche von den Jugendlichen seine Position anzweifeln. »Wir wollen nicht noch mehr Hütten und Bauwagen als es derzeit gibt«, so Nehring, »da es sonst zu viele kleine Cliquen geben wird und die Sonnenbühler nicht zu einer gemeinsamen Sonnenbühler Jugendgemeinschaft werden«.
Das Problem besteht darin, dass zwischen den Jugendlichen der verschiedenen Ortsteile - Willmandingen, Undingen, Genkingen, Erpfingen - eine gewisse Distanz besteht. Nehrings Hoffnung und selbst gesetztes Ziel bestehen darin, dass die junge Generation, zum Beispiel Schüler der 4. und 5. Klasse, diese Distanziertheit nicht beibehält, sondern gemeinsam die neue Sonnenbühler Jugend bildet.
Beschränkte Mittel
Die finanziellen Mittel für die Umsetzung seiner Projekte sind natürlich auch begrenzt: 2 500 Euro im Jahr müssen reichen. Für besonders große Projekte kann Michael Nehring bei Jugendstiftung und Landesjugendring einen Antrag stellen, um zusätzliches Geld zu bekommen.
Für die Zukunft hat Michael Nehring genügend Pläne - darunter einen, der ganz oben auf der Wunschliste der Jugendlichen steht: einen Skaterpark. (ZmS)
Timo Göbel, Marcel Hummel und Martin Heinz, Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen, Klasse 9d