Spannendes Interview
Gerhard Beck ging nur kurz auf die Geschichte seines Unternehmens ein und übergab dann an Festredner Ost, der in seiner Ansprache die Leistungen des Unternehmers würdigte. Beck habe sich auch durch Schwierigkeiten nicht von seinem Ziel abbringen lassen und einen Betrieb mit über 1 300 Mitarbeitern geschaffen - ohne seine Bodenständigkeit zu verlieren, wie der ehemalige Staatssekretär betonte, der dann Nationaltrainer und DFB-Jugendkoordinator Michael Skibbe interviewte: vor interessiert lauschendem Publikum; darunter Vertreter vieler Sportvereine der Region.
Natürlich war das in der Arena auf Schalke absolvierte Spiel der Nationalmannschaft gegen Europameister Frankreich (0:3) das Top-Thema. Zumal der Bundestrainer das Spiel nicht nur als reines Freundschaftsspiel wertete. Er nämlich ließ in seiner Einschätzung eine Woche vor dem Vergleich keinen Zweifel daran, dass er einen Sieg seiner Mannschaft erwartete. Auf die Schwierigkeiten des DFB-Teams mit vermeintlich »kleinen« Gegnern angesprochen, verwies Skibbe darauf, dass solche bisweilen unterschätzte Mannschaften durchaus von der Bundesliga profitieren. Mittlerweile würden viele Spieler dieser Teams bestens ausgebildet und taktisch geschult.
Bisher, so Skibbe weiter, habe sich die deutsche Nationalelf nur einmal nicht für eine Europameisterschaft (EM) qualifiziert. Und wenn es diesmal Qualifikationsprobleme gegeben hatte, dann befinde sich das Team in guter Gesellschaft. Denn derzeit müssten auch Mannschaften wie Spanien oder Holland - als Gruppenzweite - noch um ihre Teilnahme an der EM kämpfen.
Auch eine Krise der Bundesligavereine verneinte Michael Skibbe und wies auf die Endspielteilnahme von Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund 2002 in den Europapokal-Wettbewerben hin. Der DFB habe jetzt über 390 Stützpunkte eingerichtet. Dort erhalten Talente einmal pro Woche ein zusätzliches Training von DFB-Trainern. Für diese Unterstützung der Talent-Förderung bedankte er sich bei der Deutschen Vermögensberatung.
Aber diese Förderung sei nur möglich, wenn - wie beim WSV Mehrstetten und vielen anderen kleinen Klubs - die Erstausbildung erfolgt. Denn die meisten Spieler kommen aus der Provinz, ehe sie ihre Ausbildung in den Jugendmannschaften der großen Vereine fortsetzen können. Unter ihnen zwei Spieler aus Mehrstetten, die zurzeit an der Talentförderung teilnehmen und im Zuge der Jubiläumsfeier dem Bundestrainer vorgestellt wurden. Bei dieser Gelegenheit bedankte sich Skibbe auch bei den Jugendtrainern und forderte die Eltern auf, den Spieltrieb ihrer Kinder nicht zu hemmen, und sie so oft wie möglich spielen zu lassen - wobei es keinesfalls immer Fußball sein müsse É
Sechs »Richtige«
Nach einer unter den Gästen ausgetragenen Vorentscheidung im Torwandschießen, stellte sich Skibbe schließlich noch seinen Gegnern. Eine harte Konkurrenz, wie sich zeigte. Denn der WSV A-Jugendspieler Andreas Vogel schoss buchstäblich den Vogel ab und verwandelte alle sechs Schüsse. Der Lohn: zwei Freikarten für das Spiel gegen Frankreich. (ZmS)