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Am liebsten draußen zum Recherchieren

Colin, Phillip und Florian haben GEA-Redakteur Hans Jörg Conzelmann zu seiner Arbeit befragt

Block und Stift hat Hans Jörg Conzelmann immer dabei. FOTO: ZMS
Block und Stift hat Hans Jörg Conzelmann immer dabei. FOTO: ZMS
Block und Stift hat Hans Jörg Conzelmann immer dabei. FOTO: ZMS

REUTLINGEN. Haben Sie sich schon mal gefragt, wer hinter den Artikeln der Zeitung steckt? Welche Personen Ihre Zeitung jeden Tag vorbereiten? Wir wollten es wissen und haben einen Redakteur des GEAs interviewt: Der 61-jährige Hans Jörg Conzelmann hat uns alle Fragen beantwortet, die wir ihm gestellt haben.

Unsere erste Frage war, wie der Alltag eines Redakteurs abläuft. Er erklärt, dass man als Lokalredakteur um 9 Uhr im Büro ankommt. »Viele Journalisten sind Morgenmuffel, die arbeiten eher abends.« Zuerst liest man sich andere Zeitungen durch. Dann checkt man seine Mails, immer auf der Suche nach guten Themen, über die man einen Artikel schreiben kann, der für die Leser interessant ist. Das heißt, zuerst sichtet man die Nachrichtenlage im lokalen Umkreis.

Um 9.30 Uhr gibt es eine Onlinekonferenz und gleich um 9.45 Uhr die nächste Konferenz, bei der besprochen wird, wie der Tag aussieht: wie viele Seiten die morgige Zeitung haben wird, wer sich um die Gestaltung der Seiten kümmert und wer nach draußen geht und für Artikel recherchiert und sie auch schreibt.

Um 13.30 Uhr gibt es eine Nachmittagskonferenz, in der man unter anderem die letzte Ausgabe der eigenen und anderer Zeitungen bewertet. Um 18 Uhr werden die Seiten für die morgige Zeitung an eine Wand gehängt, damit jeder nochmal einen kritischen Blick draufwerfen kann. Manches ist noch offen und muss abends noch bearbeitet werden, wie zum Beispiel Fußballspiele, die aktuell laufen. Wenn alle Seiten fertig sind, gehen sie an den Korrektor, der alle nochmals durchliest und Schreibfehler korrigiert. Um etwa 23 Uhr ist Abgabeschluss für die Seiten. Ab 24 Uhr gehen die Zeitungen in den Druck. Später werden sie von Austrägern verteilt und morgens zum Frühstück haben die Leser dann ihre Zeitung im Briefkasten.

Wenig Freude am Redigieren

Wir wollten von Hans Jörg Conzelmann wissen, was er an seinem Beruf so gut findet. Er sagte, dass das Draußensein, also das Recherchieren für einen Artikel, ihm besonders gefällt.

Außerdem haben wir gefragt, was ein Redakteur für Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen hat. Redakteure müssen unter anderem auch in den sozialen Medien recherchieren, hat er uns erklärt. Dort sei ein Problem, dass man auf diesen Plattformen nicht alles glauben könne, was veröffentlicht wird.

Ein Teil seines Berufes sei das Redigieren, das heißt, eingereichte Texte in die endgültige Form bringen und für die Veröffentlichung fertigmachen. Das macht jeden Tag ein anderer Kollege. Hans Jörg Conzelmann ist auch regelmäßig an der Reihe, was ihm nicht besonders gefällt. »Ich bin ungern das, was wir im Fachjargon das ›Redigierschwein‹ nennen.«

Eine weitere Frage an ihn war, wie und warum er zu seinem Beruf gekommen ist. Er erzählte uns, dass er mit 18 Jahren von der Schule aus bei einem Berufsorientierungstag dabei war. Dort war er sofort von seinem heutigen Beruf des Redakteurs begeistert. »Es hat mir in der Schule immer gut gefallen, Nacherzählungen zu schreiben. Der Kontakt zu den örtlichen Redaktionen hat mir dann eine neue Welt eröffnet.«

Wir fragten ihn, was der seiner Meinung nach schlimmste Teil seines Berufes ist. Darauf antwortete er, das sei der »Stalldienst«. Das ist die Arbeit im Büro, also die Verarbeitung eingereichter Texte und das Koordinieren der Mitarbeiter.

Die letzte Frage war, worüber er am liebsten schreibt. »Über Ereignisse, bei denen viel passiert«, also Ereignisse, von denen man anderen berichten kann und die man in der Zeitung reflektieren kann. Als Fazit sagte er: »Ich habe den besten Beruf der Welt.« (ZmS)Colin Kendel, Phillip Mack und Florian Götz, HAP-Grieshaber-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9c