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Alles so schön bunt hier

REUTLINGEN. Graffiti ist heute vor allem in der Hip-Hop-Szene ein Begriff. Aber im Vergleich zu Hip-Hop existiert das Graffiti schon seit der Zeit des alten Ägyptens. Dort wurde es erfunden, denn das Bemalen von Wänden, Tempeln und Vasen mit persönlichen Schriftzügen gab es schon vor 2 000 Jahren. Von dort breitete es sich über zahllose Generationen auf der ganzen Welt aus. Aufmerksamkeit bekam diese Art von »Kunst« in den 70er-Jahren in New York durch einen Botenjungen, der in der ganzen Stadt »TAKI 183« - sein »Tag«, also sein Markenzeichen - an die Wände malte. Durch die Berichte in der Zeitung eiferten viele Jugendliche diesem Vorreiter nach und verzierten die Stadt mit ihren eigenen Tags. Das Graffiti in seiner heutigen Form war geboren.

Mittlerweile gibt es viele Arten des Graffiti, die sich alle in geringen Punkten unterscheiden, wie zum Beispiel: »Style-Writing« - die am meist verwendete Art, oder »Scratching«, bei dem die Zeichen mit Gegenständen wie Steinen und Messer in Oberflächen wie Glas und Plastik gekratzt werden. »Etching« ist eine der gefährlichsten Graffiti-Möglichkeiten. Denn dabei wird mit hochgiftiger Säure das Graffiti in Oberflächen geätzt.

Lebensgefährliche Kunstform

»Ganggraffiti« hat seinen Ursprung in den USA und dient dazu, die einzelnen Straßen mit den Symbolen der dort herrschenden Gang zu kennzeichnen. »Pixação« hat seinen Ursprung in den Favelas von Brasilien: Dort riskieren die Jugendlichen ihr Leben, um die Graffiti an extrem hohen Orten anzubringen. »Ultras-Graffitis« werden von extremen Fußballfans benutzt, um Orte, an denen sie waren, mit ihrem Vereinssymbol zu markieren. Bei »Streetart« geht es nicht um die schriftliche Art des Graffitis, sondern um die bildliche Darstellung von Motiven. Es gibt noch mehr Graffiti-Arten die sich alle in Details unterscheiden.

Das Sprühen von Graffitis ist an öffentlichen Orten verboten - wegen der hohen Sachbeschädigungsrate. Doch durch die große Popularität haben viele Großstädte Graffiti-Wände freigegeben, wo die Sprüher legal ihre Werke kreieren dürfen. (ZmS)

Patrick Oliveira Neto Matthäus-Beger-Schule Klasse 9a