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Agapedia heißt »die Liebe zu Kindern«

ESSLINGEN. Agapedia, eine Initiative, die 1995 von Jürgen Klinsmann ins Leben gerufen wurde ist, bekommt ein neues Zuhause. Das alte Kinderhaus wurde zu klein für die 40 Kinder, die es von Montag bis Freitag besuchten. Jetzt hat ein neues Haus in Esslingen die Aufgabe, die sechs- bis zwölfjährigen Kinder nachmittags mit Sport, Spielen und verschiedenen Workshop zu beschäftigen.

Aber nicht nur Einrichtungen in Deutschland, sondern auch in Rumänien, Bulgarien und Moldawien helfen Kindern. Wir waren beim Projektstart am Mittwoch, 24. November, dabei. Bei Punsch, Suppe und Brezeln durften wir die Vorführungen der Kinder bewundern. Man sah ihnen an, dass sie das neue Kinderhaus toll finden, das jetzt ausreichend Platz zum Toben bietet.

An diesem Abend haben wir ein Interview mit dem Geschäftsführer Stefan Barth gemacht.

ZmS: Wie sind Sie zu Agapedia gekommen?

Stefan Barth: Das ist eine lange Geschichte. 1994 waren wir in Albanien, wo wir ein Entwicklungshilfe-Projekt gemacht haben. Dort war zur gleichen Zeit ein Länderspiel Deutschland gegen Albanien. Ich kenne Jürgen Klinsmann schon seit 30 Jahren und er hatte mich angerufen, dass er gerade in Tirana ist und uns besuchen kommt, um zu sehen, was wir dort machen. Also kam er abends und wir haben ihm Tirana bei Nacht gezeigt. Albanien ist ein sehr armes Land, es gab weder Straßen noch Gully-Deckel, was also ein ziemliches Abenteuer war. Anschließend ist er nach Hause geflogen. Später haben wir ihn dann wieder getroffen und er sagte zu uns, dass ihn das sehr beeindruckt hätte und dass er mit uns eine Stiftung gründen möchte. Er meinte, er wolle Projekte für Kinder machen. Dann haben wir im Januar 1995 die Stiftung gegründet. Heute bin ich für die ganzen Projekte verantwortlich.

Woher kommt der Name »Agapedia«?

Stefan Barth: Jürgen Klinsmann wollte nicht, dass die Stiftung »Jürgen-Klinsmann-Stiftung« heißt, sondern sie sollte einen richtigen Namen bekommen. Also hat sich meine Frau überlegt, dass die Stiftung Agapedia heißen soll, das ist Griechisch und bedeutet »Liebe zu Kindern«, Agape & Pedia.

Was mögen Sie besonders am Kinderhaus?

Stefan Barth: Es ist dort alles bunt und fröhlich. Die Kinder kommen aus Familien mit ganz verschiedenen Hintergründen und jeder hat andere Talente und Ideen. Jedes Kind hat hier seine Freiheiten, kann Spiele spielen und sich austoben. Auch die Mitarbeiter hier sind Freunde von uns, sie sind schon seit 14 Jahren mit dabei. Es ist also eine Herzenssache, deshalb setze ich mich auch gerne für die Stiftung ein.

Wie kommen die Kinder ins Kinderhaus?

Stefan Barth: Das Kinderhaus ist zu bestimmten Zeiten geöffnet. Jeder kann kommen und gehen, wann er möchte. Zusätzlich können die Kinder sich hier bei verschiedenen Workshops anmelden, welche auch außerhalb von den Öffnungszeiten sind.

Was können die Kinder bei den Workshops machen?

Stefan Barth: Es gibt zum Beispiel Workshops, bei denen man bastelt oder malt, manchmal gibt es aber auch Computer-AGs und noch vieles mehr.

Können alle Kinder diese Workshops machen?

Stefan Barth: Wir hängen Listen auf. Dort kann sich jedes Kind eintragen, aber es gibt natürlich nur eine begrenzte Teilnehmerzahl. Für die Workshops müssen die Kinder dann einen symbolischen Euro zahlen und melden sich somit auch verbindlich an.

Wir danken Herrn Barth für das Interview und wünschen ihm und der Stiftung alles Gute. Da es sehr viel Geld kostet, das Haus umzubauen und so viel zu ermöglichen, würden sich die Kinder über Spenden freuen. Spendenkonto: Kreissparkasse Esslingen, Kontonummer 101 404 505, BLZ 611 500 20, oder eine SMS mit AGAPEDIA an die Kurzwahl 81190. Mit einer SMS spenden Sie automatisch fünf Euro, die direkt in die Arbeit der Stiftung Agapedia fließen. (ZmS)

Kathrin Renoth, Vanessa Necker, Anna Sulz, BZN-Gymnasium, Klasse 9 c