REUTLINGEN.Viele Schüler fragen sich: Was soll ich nach der Schule machen? Schließlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Wie soll man sich da richtig entscheiden? Heute möchte ich euch eine davon vorstellen. Deswegen habe ich beschlossen, eine FSJ-lerin an meinem Sozialpraktikumsplatz zu interviewen.
GEA: Eva, wie kamst du auf die Idee, hier an der Hofschule in Altenburg ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) zu machen?
Eva: Ich habe durch meinen Jugendleiter vom Tischtennisverein erfahren, dass es hier noch freie Plätze gibt. Und da mich das Thema Grundschullehramt sowieso interessiert hat, dachte ich, ich mach einfach mal ein »Testjahr«.
Was sind denn so deine Aufgaben als Betreuerin?
Eva: Also ich wurde einem bestimmten Kind zugeteilt und achte darauf, dass es seinen Schulalltag gut meistert, also zum Beispiel mitschreibt. Und ich versuche, ihm Selbstständigkeit beizubringen und bin seine Ansprechpartnerin. Außerdem bin ich eine Klassen-Assistentin, Inklusions-Helferin und Schulbegleitung.
Wen betreust du denn und wie lange?
Eva: Ich betreue ein Grundschulkind, und zwar für ein Schuljahr während der Schulzeit, also von Schulanfang bis Ende.
Muss man dafür bestimmte Vorkenntnisse haben?
Eva: Ja, ich hatte ein Einführungsseminar und auch bestimmte Seminartage während der Herbstferien. Dort treffen sich Betreuer von Kindern mit denselben Einschränkungen und verbringen den Tag miteinander und tauschen sich gegenseitig aus. Dann wird natürlich noch ein Einstellungsgespräch beim IB (Internationaler Bund) in Tübingen geführt.
Welche Kinder betreut man denn?
Eva: Man betreut Kinder mit bestimmten Einschränkungen, da sie ohne Schulbegleitung auf eine Sonderschule gehen müssten. Wir ermöglichen ihnen also einen »normalen« Schulalltag. Welches Kind eine Begleitung braucht, wird von Psychologen und dem Jugendamt entschieden. Es werden Kinder in verschiedenen Altersklassen betreut, also zum Beispiel Grundschüler. Aber auch Schüler der weiterführenden Schule.
Wie alt ist das Kind, das du betreust?
Eva: Es ist neun.
Verdient man viel bei einem FSJ?
Eva: Also ich verdiene 355 Euro im Monat. Das Gehalt variiert allerdings je nach Umständen, also, ob man etwa noch eine Busfahrkarte benötigt oder schon alleine wohnt. Der Arbeitgeber entscheidet, wie viel finanziellen Spielraum die jeweilige Einsatzstelle hat.
Würdest du ein FSJ empfehlen?
Eva: Auf jeden Fall würde ich es weiter empfehlen! Besonders denjenigen, die nach der Schule nicht wissen, was sie machen sollen und sich in diese Richtung orientieren möchten, die Geduld haben und natürlich Kinder mögen.
Hast du es dir anders vorgestellt, als es jetzt ist?
Eva: Ich habe mir alles bunt und facettenreich vorgestellt, auch, dass es verschiedene Einsatzmöglichkeiten gibt. Ich weiß, dass ich eine sehr wichtige Aufgabe habe. Ich finde es auch sehr schön, hier so geschätzt zu werden.
Letzte Frage: beeinflusst das FSJ deinen Arbeitswunsch oder wolltest du davor schon etwas Soziales machen?
Eva: Es bestätigt mich sehr in meinem Arbeitswunsch und zeigt mir, dass ich gut mit Kindern klarkomme. (ZmS)
Mary Ann Hashemi, HAP-Grieshaber- Gymnasium im BZN Reutlingen-Rommelsbach, Klasse 9a