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Abenteuer auf den Andamanen

Raphael erzählt von einer besonderen Bootsfahrt

Ein Ureinwohner auf North Sentinel, einer Insel der Andamanen. Foto: Indian Coastguard/Survival International/dpa
Ein Ureinwohner auf North Sentinel, einer Insel der Andamanen.
Foto: Indian Coastguard/Survival International/dpa

REUTLINGEN. Vor einigen Tagen ist ein amerikanischer Mann namens John Allen Chau von indischen Ureinwohnern auf North Sentinel Island getötet worden. Jeder weiß von der Geschichte, denn sie ist in sehr vielen Medien aufgetaucht – auch im GEA. North Sentinel Island ist eine Insel die zur indischen Inselgruppe der Andamanen gehört.

Jetzt springen wir gemeinsam in das Jahr 2013. In diesem Jahr waren meine Familie und ich auf den Andamanen unterwegs. Auf der Anreise, die nicht lang war, da wir zu dieser Zeit in Neu-Delhi lebten, hatten wir schon einige Probleme. Wir kamen in Port Blair (Hauptstadt der Andamanen) an und mussten dort drei Tage auf die nächste Fähre, die auch Ausländer mitnimmt, warten.

Nachdem wir die drei Tage abgewartet hatten, kamen wir schließlich zum Hotel und konnten dann endlich im Meer schwimmen gehen. Auf den Andamanen können Touristen ziemlich viel machen. Von Relaxen am Strand bis zum Elefantenreiten. Irgendwann kam der Moment, an dem der Motor eines Bootes, mit dem wir eine Schnorcheltour machten, ausfiel.

Panne vor gefährlicher Insel

Ob Sie es glauben oder nicht, aber unser mit Benzin angetriebenes Boot hatte direkt vor der North Sentinel Insel eine Panne. Es waren insgesamt vier Familien auf dem Boot, plus Besatzung. Wir haben die Einheimischen nicht gesehen und hatten auch kein Telefonnetz. Wir waren in keiner gefährlichen Situation. Nur die Technik machte dem Kapitän zu schaffen.

Im Boot roch es stark nach Benzin. Der Motor war nicht mehr mit dem Tank verbunden. Der Kapitän hatte kein passendes Werkzeug, um den Gummischlauch wieder an den Motor festzubinden. Er benutzte ein Tuch, um das Benzin wegzuwischen und schmolz mit der Flamme seines Feuerzeugs das Gummi an, um es wieder an den Motor zu kleben.

Nachdem er es »repariert« hatte, fragte ihn jemand, was er sich dabei gedacht hätte, das Problem so zu lösen. Er sagte: »It is Indian Reparing Technology« – übersetzt: »Das ist indische Reparatur-Technologie.« Es klappte auch tatsächlich gut, bis wir das gleiche Problem auf einem Hauptseeweg hatten, wo ziemlich viel Verkehr herrschte. Es war inzwischen schon dunkel und der Wellengang wurde stärker.

Nach ein paar Minuten fiel auch noch die Elektrik aus und wir hatten kein Licht mehr. Die Inder haben es dank der »Indian Repairing Technology« erneut geschafft, den Motor zu reparieren. Schließlich hat uns ein Fischerboot abgeschleppt. Wir haben auf dem Boot einen der schönsten Sonnenuntergänge gesehen, den man sich denken kann. (ZmS)

 

Raphael Rapp, Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9d

 

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