Horror-Überfahrt im überfüllten Boot
In dem Schlauchboot saßen 65 Menschen, obwohl das Boot nur für 40 Menschen gebaut war. Die Überfahrt dauerte sechs bis acht Stunden. Das Boot schwankte die ganze Zeit, viele Menschen fielen heraus und ertranken. Die 1 851 Kilometer von Griechenland nach Österreich waren sie größtenteils zu Fuß unterwegs. Die Kinder liefen selber oder die Eltern trugen sie. Der Weg führte durch Serbien, Kroatien, Ungarn bis nach Österreich. Die Kinder wussten nicht, warum es nach Deutschland geht. Sie wollten nur schlafen und sich ausruhen. Doch die Familie hat uns erzählt, dass sie während dieser Zeit so gut wie gar nicht schlafen oder ausruhen konnte. In Kroatien kamen fremde Männer und haben die Menschen mit Gewehren bedroht. Sie wollten ihr gesamtes Geld oder die Menschen erschießen.In der Meßstettener Flüchtlingsaufnahme hatten sie für 33 Tage nur 100 Euro. Die Umstände waren schlecht, das Essen war ungewohnt und es gab Streitigkeiten. Muslimas mussten zum Beispiel neben fremden Männern schlafen, obwohl es die Religion verbietet. Ein Mann nahm einer Frau die Kleidung weg und sie hatte nach dem Duschen nichts mehr anzuziehen. Zusammen mit Flüchtlingen aus Bangladesch, dem Sudan, Albanien und Eritrea wartete die Familie auf die Weiterreise. In Syrien mussten sie die Eltern, einen Sohn und die geistig behinderte Tochter zurücklassen. Jetzt wohnen sie in Graben-stetten, dort gefällt es ihnen gut, denn die Menschen, sagen sie, sind nett und freundlich. (ZmS)
Annika Staiger, Anna-Sophie Stede und Nina Braunstein, Graf-Eberhard-Gymnasium, Bad Urach, Klasse 9b