Logo
Aktuell Leserbrief

»Unsäglicher Regulierungs- und Verbotswahn«

Zum Leserbrief »Der Diesel ist ein Auslaufmodell« vom 16. November (per E-Mail)

Herr Röder hat in seinem Leserbrief entscheidende Fakten nicht genannt. Ein Diesel verbraucht gegenüber einem vergleichbaren Benziner rund 30 Prozent weniger Kraftstoff und erzeugt entsprechend weniger CO2. Die Feinstaubbelastung im Abgasstrom eines Diesels ab der Euro-5-Norm ist geringer als in der Stadtluft, die vom Motor angesaugt wird. Die gesundheitliche Relevanz von Stickoxiden wird völlig überbewertet. Die Kerzen, die jetzt wieder in den Wohnzimmern brennen, verursachen Stickoxidkonzentrationen, die über den Grenzwerten für Verkehrsstraßen liegen.

Dieselmotoren der neuesten Generation unterschreiten diese Grenzwerte auch im Fahrbetrieb. Wie aktuelle Untersuchungen zeigen, ist die Umweltbilanz eines Diesels beim derzeitigen Strommix bis zu einer Laufleistung von mehr als 200 000 Kilometern besser als die eines Elektrofahrzeugs. Dabei ist ein erforderlicher Batterietausch nicht eingerechnet. Der Diesel wird, wenn er nicht weiter kaputt geredet wird, noch lange leben.

Die Übertreibung und Skandalisierung von Sachverhalten in allen Lebensbereichen hat zu einem unsäglichen Regulierungs- und Verbotswahn geführt, der dieses Land lähmt und geradewegs in die staatlich verordnete Planwirtschaft führt.

Es gibt zu viele Zeitgenossen, die der Inszenierung der bevorstehenden nächsten Katstrophe blindlings mit missionarischem Eifer folgen. Diese Zeitgenossen geben vermutlich erst dann Ruhe oder wachen auf, wenn ihnen vorgeschrieben wird, wann und mit welchem Auto sie noch wo fahren und wohin und wie oft sie noch fliegen dürfen, wie sie wohnen und heizen, was sie essen und trinken, was sie anziehen und wie sie sich sonst verhalten müssen. Das entspricht nicht meiner Vorstellung der freiheitlich demokratischen Ordnung einer auch noch zukünftig erfolgreichen Wirtschaftsnation. Ich bin sicher, dass eine Mehrheit in diesem Land das ähnlich sieht. Diese Mehrheit muss das allerdings auch immer wieder laut und deutlich sagen und entsprechend wählen!

 

Gert Klaiber, Pfullingen