»Jetzt von der Energiewende profitieren – steigern Sie den Ertrag Ihrer Fläche mit sicheren Pachteinnahmen.« So wird die Flächenfotovoltaik beworben. Aber: Landwirtschaftliche Fläche ist nicht vermehrbar! Im Jahr 2022 gingen allein in Deutschland über 20.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche durch Überbauung unwiderruflich verloren. In nur einem Jahr! Flächenfotovoltaik verstärkt diesen ungebremsten Flächenfraß. Ohne Landwirtschaft kann unsere Ernährung jedoch nicht sichergestellt werden. Wir brauchen also dringend die Ressource »Boden« in ausreichender Größe. In der Landwirtschaft gilt bisher: Wachse oder weiche – was zu einem verstärkten »Bauern-Sterben« geführt hat und durch die einseitige Flächenfotovoltaik noch intensiviert werden würde. Eine Lösung hierfür könnte eine parallele Nutzung auf derselben Fläche sein, worauf die Agri-Fotovoltaik abzielt.
Deshalb appelliere ich dringend an den Bad Uracher Gemeinderat, im Konzept zum Ausbau der Erneuerbaren Energien äußerst sparsam mit der begrenzten Ressource »Fläche« umzugehen und darauf zu achten, vorhandene Flächenpotenziale parallel zu nutzen: Solange es noch Dächer, Parkplätze und Industriebauten ohne Fotovoltaik gibt, nutzt diese!
Dr. Rainer Guschlbauer, Bad Urach