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Aktuell Leserbrief

»Positive Erfahrungen sollen verstetigt werden«

Zum Leserbrief »Ging der Schuss nach hinten los?« vom 27. Februar (per E-Mail)

Der Leserbrief von Herrn Hauschild zum Thema »Ortschaftsrat Großengstingen« sollte nicht unwidersprochen bleiben, da er leider von Halbwahrheiten, Unterstellungen und Weglassen von Informationen durchzogen ist.

Erstens: Entgegen der Annahme von Herrn Hauschild haben die Großengstinger Gemeinderäte (GR) die Doppelbelastung im Ehrenamt (Mitglied des »Arbeitskreises Großengstinger Gemeinderäte« (AGG) und gewählter GR) fünf Jahre gestemmt und nicht nur zwei Jahre. Im Rahmen der Gespräche zur anstehenden Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 erklärten sich nur noch drei GR bereit, dieses zukünftig leisten zu können. Die zeitliche Beanspruchung, aber auch grundsätzliche Überlegungen führten zu diesem Votum; denn der einzelne GR ist dem »Gesamtwohl der Gemeinde verpflichtet« und nicht nur einem Teilort. Diesen Spagat möchten die Großengstinger GR für die Zukunft vermeiden.

Zweitens: Beim Thema Geld werden sowohl die Kosten einer eingesparten Vollzeitstelle im Rathaus, als auch die zukünftig wegfallenden Entschädigungen für die Arbeit der sieben Großengstinger GR plus Sprecher von Herrn Hauschild »vergessen«. Die deutliche Entlastung von Verwaltung und Bürgermeister durch das ehrenamtliche Engagement gilt es darüber hinaus zu berücksichtigen. Die hierdurch eingesparten Gelder überschreiten bei Weitem die zukünftig anfallenden circa 20.000 Euro pro Jahr. Ebenso liegt Herr Hauschild mit seiner Aussage »… , dass Engstingen aus Kostengründen das Jugendhaus gestrichen hat …« falsch. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 21. September 2022 entschieden, das bisherige Konzept anzupassen. Eine mobile, kommunale Jugendarbeit bildet jetzt den Schwerpunkt.

Drittens: Die Entscheidung zur Bildung eines Großengstinger Ortschaftsrates ist um so nachvollziehbarer, wenn man die Arbeit der AGG in den letzten Jahren betrachtet. Gemeinsam mit den Vereinen konnte die Schlosshofhockete wiederbelebt, das Parkraumkonzept für die Ortsmitte Großengstingen umgesetzt, die Verwaltung entlastet, der Spielplatz Siedlung Berg, die Bushaltestelle Marktplatz und das Backhaus renoviert werden. Diese positiven Erfahrungen sollen für die Zukunft verstetigt und in feste Strukturen überführt werden. Deshalb wurde der Antrag gestellt und nicht aus dem unterstellten »Gerechtigkeitsempfinden«.

Herr Hauschild weist darauf hin, dass »… es immer schwieriger wird, Bürger zu finden, die sich ehrenamtlich so intensiv engagieren wollen …«. Er selbst als Verfechter der Bürgerbeteiligung spricht jetzt diese demokratische Möglichkeit den Großengstingern ab – Respekt! Vielleicht sind die fehlenden Informationen darin begründet, dass er in besagter Sitzung am 8. Februar 2024 nicht gesehen wurde?

 

Samir Halabi, Gemeinderat, Engstingen