Mittlerweile wird der Parkraum in den Wohngebieten knapp, da jeder Haushalt mittlerweile mindestens zwei Fahrzeuge besitzt. Sind die Kinder 18 Jahre alt und wohnen noch im Haus, können hier nochmals Fahrzeuge hinzukommen. Stellplatz? Wenn du Glück hast, eine Garage, eventuell noch einen Stellplatz davor, welcher aber kaum genutzt werden kann, da ja das Garagenfahrzeug eventuell raus muss. Also steht das Zweit-, Dritt-, Viertfahrzeug auf der Straße. In einem Wohngebiet mit vorwiegend Einfamilienhäuser ist das noch kein größeres Problem. Leider sind seit Corona vermehrt Wohnmobile in den Siedlungen aufgetaucht, die gekauft wurden, ohne sich vorher Gedanken gemacht zu haben, wohin damit, wenn man nicht auf Reisen ist. Da man sich selbst nicht die Aussicht verstellen möchte oder vor dem eigenen Haus keinen Platz mehr findet, weil dort schon das Zweit-, Drittfahrzeug oder eventuell andere Anwohner parken, wird das Wohnmobil einfach bei einem Nachbarn geparkt. Soll er sich an dem Schmuckstück erfreuen.
Dass dieser sehr erfreut ist, da er jetzt selbst sein Zweitfahrzeug nicht mehr vor dem eigenen Haus parken kann, kann sich jeder vorstellen. Spricht man den Besitzer des Wohnmobils auf das Thema an, bekommt man lapidar mitgeteilt: Das ist mein Recht, da öffentlicher Grund. Dem kann man leider nichts entgegensetzen, sofern man sich im Rahmen der Gesetze bewegen möchte. Hier sind wohl die Kommunen gefordert, beziehungsweise Land/ Bund, da dies sicher ein landesweites Thema ist. Wenn ich ein Haus bauen möchte, brauche ich zuerst einen Baugrund. Wenn ich einen Wohnwagen habe, brauche ich einen Stellplatz, da dieser nicht länger als 14 Tage am Stück auf öffentlichem Grund stehen darf.
Warum sind diese Vorschriften nicht bei Wohnmobilen anwendbar? Warum nicht einen Stellplatznachweis für Bürger, die sich ein Wohnmobil anschaffen wollen oder schon angeschafft haben?
Liebe Wohnmobilbesitzer, macht euch doch bitte vorher Gedanken, wo ihr das Teil lassen wollt, wenn ihr nicht auf Reisen seid. Allein in unserer Straße stehen circa 10 Wohnmobile auf öffentlichem Grund, sprich 15 Parkplätze weniger für die restlichen Anwohner.
Axel Viehl, Pfullingen