Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberstes Gebot der Presse! Dies gilt auch für den Bericht vom 26. Februar des Münsinger Geschichtsvereinsvorsitzenden Dieter Reichhold. Akribisch genau wird über die Lancaster DS 791 und der Besatzung berichtet. Zu oberflächlich und ungenau wird darüber berichtet, wo die Maschine herkam und was die Besatzung für einen Auftrag hatte. Hunderte Todesopfer und massive Zerstörung, das wars! Als Erstes erfolgte das Bombardement in zwei Wellen. Am 25. Februar um 14 Uhr warfen 199 amerikanische Flugzeuge 370 Tonnen Sprengstoff-Bomben und 134 Tonnen Brandmittel ab. Dadurch starben 130 Augsburger und 250 KZ-Häftlinge. Letztere durften nicht in die Luftschutzbunker. In der »Augsburger Bombennacht« setzten dann die amerikanischen und britischen Angreifer nochmals 250.000 Stabbrandbomben, 45.000 Phosphorkanister, 12.000 Flüssigkeitsbomben und 240 Sprengbomben ein. Um circa 22 Uhr überflogen 248 Lancaster Augsburg, drei Stunden später 130 Lancaster und 115 Halifax. Eine davon war die Uhenfels-Maschine. Der deutsche Nachtjäger hatte auch einen Auftrag. Bei beiden Bombardements starben insgesamt 1.110 Menschen und 1.335 wurden verletzt. 85.000 Augsburger wurden obdachlos, fast ein Viertel aller Wohnungen war zerstört. Dies waren überwiegend Frauen mit Kindern und alte Menschen.
Martin Notz, Dettingen