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Aktuell Leserbrief

»Formulierter Vorwurf ist falsch«

Zu den Leserbriefen »Die Summe haut mich um« und »Wohl schon am Volk vorbei Entscheidungen getroffen«, 16.12. (per E-Mail)

Wenn es um hohe Geldsummen geht, kann einem manchmal schon schwindlig werden und man bekommt es nicht mehr geordnet. Die 2,2 Milliarden Euro, von denen Herr Reiff in seinem Leserbrief schreibt, beziehen sich auf Bau und Planung des Gesamtkonzepts Regionalstadtbahn Neckar-Alb von Horb beziehungsweise Herrenberg bis Engstingen und von Bad Urach bis Albstadt. Für das Echaztal sind als aktueller Wert 195 Millionen Euro genannt. Weit entfernt von den 2,2 Milliarden Euro, die im Leserbrief genannt wurden. Das ist sicherlich eine Stange Geld, aber als Investition in eine leistungsfähige und klimaschonende Verkehrsinfrastruktur kein hinausgeschmissenes Geld, zumal wenn zwischen 80 und 90 Prozent von Bund und Land bezahlt werden. Es ist schon seltsam, dass bei Bahninfrastruktur immer gleich die Sinnhaftigkeit der Kosten hinterfragt werden, beim Straßenbau jedoch kaum. Den Albaufstieg der B 312 durch das Echaztal wird es auch nicht für ein Nasenwasser geben, schon wegen der umfangreichen Tunnelbauten. Die Wahl der Trassen durch Reutlingen und Pfullingen ist noch nicht erfolgt, sondern Gegenstand der Vorplanung. Deswegen ist der von Herrn Winter in seinem Leserbrief formulierte Vorwurf, man hätte sich schon insgeheim festgelegt, falsch. Auch in Bezug auf die Reaktivierungsstudie irrt Herr Winter, wenn er behauptet, man dürfe nur genau die alte Bahntrasse nutzen und keine Regionalstadtbahn bauen. Denn die Reaktivierungsstudie trifft nur Aussagen zum Fahrgastpotenzial. Das Land selbst hat als Streckenvariante die Variante Lederstraße aufgenommen. Dabei handelt es sich um eine Antragsvariante, die nicht unbedingt auch die spätere Vorzugsvariante sein muss. Alle Informationen sind übrigens auf der Homepage des Zweckverbands nachzulesen.

 

Andreas Linsmeier, SPD-Stadtrat, Reutlingen