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Aktuell Leserbrief

»Eine Lösung für alle wird es nicht geben«

Zum Leserbrief »Der Diesel ist ein Auslaufmodell« vom 16. November (per E-Mail)

Die Verbrennung des Kraftstoffs erfolgt nicht in einer offenen Konservendose! Der Kraftstoff wird in einer Wärmekraftmaschine, dem Hubkolbenmotor, in einem thermischen Arbeitsprozess verbrannt. Dabei ist der Dieselmotor um circa 15 bis 20 Prozent effizienter als der gleichgroße Benzinmotor. Weiterhin hat der Dieselkraftstoff eine um circa fünf Prozent höhere Energiedichte, früher unterer Heizwert. Diese beiden Tatsachen machen Fahrzeuge mit Dieselmotor im Vergleich zu solchen mit Benzinmotor deutlich sparsamer. Die Folge des geringeren Kraftstoffverbrauchs ist ein deutlich geringerer Ausstoß von Kohlendioxid. Damit tragen moderne Fahrzeuge mit Dieselmotor zur Verbesserung der Umweltbilanz erheblich bei.

Die aufgrund der aktuellen Abgasvorschriften notwendige Abgasreinigung ist beim Dieselmotor aufwendiger als beim Benzinmotor. Allerdings verfügen auch Fahrzeuge mit Benzinmotor seit Längerem über einen Dreiwegekatalysator und seit Kurzem auch teilweise über Partikelfilter. Die für die Luftverschmutzung weitaus gefährlichere Feinstaubbelastung wird also weniger durch die motorische Verbrennung verursacht, sondern durch den Betrieb des Fahrzeugs selbst, als da wären Bremsen, Reifenabrieb und so weiter. Damit wird klar, dass auch die viel gelobten Elektrofahrzeuge diese gefährliche Belastung der Luft verursachen. Dass die angeführten japanischen Hersteller keine Dieselmotoren in größerem Umfang anbieten, liegt an ihren Hauptabsatzgebieten. Weder in den USA noch in Japan ist der Kraftstoff jemals verbreitet gewesen. Für die wenigen Fahrzeuge in Europa haben die Hersteller auf eine umfassende Entwicklung von Dieselmotoren verzichtet.

Man sollte sich auch vor Augen führen, dass ein Fahrzeug mit Hybridantrieb rund 300 Kilogramm schwerer ist als ein vergleichbares mit Benzin-/Dieselmotor. Zusätzlich kommen als zusätzliche Gefahrenherde eine Batterie und Strom führende Leitungen mit circa 400 Volt Spannung. Die Feuerwehr hat also bei einem Unfall auf diese spannungsführenden Teile zu achten. Beim Elektrofahrzeug ist eine überhitzte und dann brennende Batterie derzeit für die Feuerwehr noch ein Problem, sie kann nicht gelöscht werden. Zusammenfassend kann man sagen, dass derzeit Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor die zuverlässigste Lösung sind. Jeder muss aber anhand der eigenen Voraussetzungen entscheiden, welche technische Lösung die meisten Vorteile bietet. Eine Lösung für alle wird es auch in Zukunft nicht geben.

 

Dietmar Steffen, Reutlingen