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Aktuell Leserbrief

"Eine Doppelnutzung sehe ich unproblematisch

Zu den Leserbriefen »Die Summe haut mich um« vom 16. Dezember (per E-Mail)

Ich verstehe den Schock von Herrn Reiff über die hohe Summe, aber es ist eine Investition in unsere Zukunft. Der Herr Landrat strahlt, der Herr Professor ist optimistisch und die Bürgermeister der Flecken an der Strecke voll der Hoffnung. Der Honauer Schultes erscheint etwas traurig, da der Zug wegen der Steigung an seinem Bahnhof nicht hält, weil er nicht mehr anfahren kann. Muss er doch mal halten, setzt er zurück und holt Schwung. Als »local guide« ahnt er vielleicht ein Problem.

Viele Radfahrer kennen die Strecke. Bis Honau geht es kommod, dann kann man bis Traifelberg darüber sinnieren, ob man mit dem Rauchen aufhören soll. Aber mit einem modernen E-Bike kommen auch Raucher entspannt nach Engstingen.

Die erwähnten Schienenbusse waren nicht die roten Rumpelkisten an die sich mancher noch erinnert. Es war vielmehr die Baureihe VT97, exklusiv für diese Strecke gebaut. Sechs Exemplare mit einem Zahnrad für die Steilstrecke aus der Schweiz und zwei rauchenden Büssing-Dieselmotoren aus Braunschweig. Die moderne Bahn fährt ja elektrisch und raucht nicht mehr.

Der Rückweg ist einfach. In Honau hält der Zug wegen Steigung beziehungsweise Gefälle nicht. Sollte das Bremsen bis Lichtenstein nicht klappen, kommt die Anzeige »Aus betrieblichen Gründen kein Halt«. Spätestens in Reutlingen steht ein freundlicher Prellbock und reicht die helfenden Puffer. Eine Doppelnutzung als Bahntrasse und Radweg sehe ich unproblematisch. Man macht es wie auf Straßen. Der Bauhof mahlt eine Linie auf den Boden und schreibt Radweg drüber – fertig. Beim Ausweichen ist der Zug wahrscheinlich im Nachteil. Diese Konfliktsituation müssen die Radfahrer eben neu und ergebnisorientiert denken. Aus Haftungsgründen vielleicht ein Schild »Zug weicht nicht aus«?

Gunter Rochau, Gniebel