Noch ist es relativ ruhig um die neue Grundsteuer im Ländle. Das wird sich ändern, sobald die ersten Grundsteuerbescheide ins Haus flattern. Dann merken die Bürger sehr schnell, dass sich die Vorstellungen von grüner Politik gewandelt haben.
Für das Baugrundstück galt: Die Gartenamsel darf sich über paradiesische Zustände freuen. Das Eichhörnchen soll sich wohl fühlen im Geäst der Bäume. Der Igel ist dankbar für die Laubansammlung fürs Winterquartier …
Und wir Grundstückeigentümer tragen zur Verbesserung der Luft bei. Die Schatten spendenden Bäume in der Sommerhitze wollen wir auch nicht vergessen. Auf unserem Grundstück darf der Regentropfen im Erdreich versickern. Wir Häuslebauer haben unseren Beitrag zur Verbesserung der Umwelt beigetragen. Und nun werden wir von der Landesregierung zur Kasse gebeten, bestraft. Ich sehe eine unverhältnismäßig hohe Belastung auf uns zukommen. Keine andere Landesregierung hat nur zwei nackte Faktoren gewählt als Steuerberechnungsgrundlage. Alter, Zustand, Wohnfläche … die den Wert einer Immobilie ausmachen, spielen bei den Grünen keine Rolle.
Bei den riesigen Grundsteuerwerten hätte man auch an Entlastungen denken können: pro genutzte Garage/Autoabstellplatz 10.000 Punkte Abzug; für Photovoltaikanlage 10.000 Punkte pro kWp; für die Solaranlage 20.000 Punkte; für jeden laufenden Meter Gehweg 500 Punkte … Nein, der einfachste Weg ist nicht immer richtig. Mehr Aufwand hätte zu einer gerechteren Lösung führen können. Und ein Grundsteuerbescheid wird ja nicht jedes Jahr neu geschrieben.
Ich bin gespannt, wie sich die Landesregierung zu dem publizierten Fallbeispiel aus Freiburg verhält: Nach jetzigen Verhältnissen würde bei dem Ehepaar die Grundsteuer von jetzigen 433 Euro auf künftige 14.212 Euro steigen. Herr Kretschmann, nun sind Sie dran.
Hans Busch, Betzingen