»Alles wird Busser« heißt es überall im RSV, ich freue mich auf das neue Stadtbuskonzept: Wirklich klasse, Reutlingen, ein dickes Lob! Ich mache als stolzer Job-Ticket-Inhaber und Busfahrer auch gerne Werbung für das neue Stadtbusnetz.
Aber das, was die Stadt jetzt für den Regionalbereich hier einmal mehr präsentiert, ist einfach nur schwach, mal ganz abgesehen davon, dass das nicht in ihrer Zuständigkeit liegt: Schnellbusse von der Alb, damit die Leute das Auto dort stehen lassen? Was soll das?
Man reiße sich doch bitte endlich am Riemen und baue die Regionalstadtbahn, durch die Stadt hindurch und das Echaztal rauf bis Engstingen! Viel zu lange schleicht man sich schon von Studie zu Studie und alles verläuft im Sand. Guter Nahverkehr kostet eben Geld, so oder so, und man kann nicht immer warten, bis Berlin mit Fördermitteln oder wie jetzt mit Fahrverboten ums Eck kommt. Aber das ist typisch Reutlingen – man macht das, wofür es gerade Zuschüsse gibt.
Und warum soll nochmal die Regionalstadtbahn als Vorzugstrasse nach dem Wunsch der Stadt Reutlingen über den Willy-Brandt-Platz und über die Lederstraße fahren? Damit sie einen eigenen Bahnkörper bekommt und die Förderquote höher ist, als wenn man sie zentral durch die Gartenstraße führt.
Aber war da nicht was? Genau, die riesige Haltestelle Stadtmitte! In den 1990er-Jahren komplett neu gebaut und schick gestaltet, damit auf der Karlstraße mehr Autos fahren konnten. Und seitdem dürfen sich alle Beteiligten über diese Haltestelle Stadtmitte immer wieder anhören, dass sie abseits liegt, außerhalb der Stadtmitte, bestenfalls zum Marktplatz günstig gelegen. Und jetzt soll bei der Regionalstadtbahn dieser Fehler wiederholt werden, wegen der Fördergelder.
Bitte, liebe Stadt Reutlingen, nach dem großen Wurf des Stadtbuskonzeptes, baut uns doch endlich eine Regionalstadtbahn, die man auch gebrauchen kann.
Konstantin Wörner, Tübingen