Logo
Aktuell Leserbrief

»Der Bund ist gefordert«

Schließung von Albsteigen, Artikel vom 18. und 25. November (per E-Mail)

In mehreren Artikeln berichtete der GEA über die Schließungen der Göllesbergsteige zwischen Unterhausen und der Waldsiedlung Göllesberg sowie der »Promillesteige« zwischen Dettingen und Hülben. Bei beiden Steigen handelt es sich um alte Albsteigen, die entweder Teil überörtlicher Orts- und Fernverbindungen und/oder örtliche Verbindungswege sind. Seit alters her gehören Ortsverbindungen auf die Alb zur Mobilitätskultur und zu unserem Landschaftsbild. Ich würde sogar behaupten, sie sind in der touristischen Erinnerung Alleinstellungsmerkmale. Gäste zeigen sich begeistert beim Befahren unserer Traumstraßen. Die Kehrseite der Medaille ist die Erosion. Doch auch sie gehört zum Wesen der Alb. Dies erfordert regelmäßige Kontrolle der Felsen und Straßen, deren Freiräumung, Sicherung und Ausbesserung. Wenn die Gemeinde Lichtenstein mit gefällten Bäumen Straßensperren errichtet, muss man das wohl als Notsignal verstehen, Regressforderungen vorzubeugen. Es kann nicht angehen, die Kosten der Instandhaltung allein den betroffenen Kommunen aufzuerlegen, die dann bei klammen Kassen mit Straßenschließungen reagieren. Genau so, wie wir den Küstenschutz über Steuerabgaben mitfinanzieren, sollte es im Umkehrschluss selbstverständlich sein, dass die Küstenbevölkerung uns darin unterstützt, mit den Folgen unserer Naturphänomene klarzukommen: Der Bund ist gefordert.

Über eine Absprache innerhalb der Landkreise der Schwäbischen Alb sollte dieses Ansinnen dem Bund nahegebracht werden. Es kann nicht angehen, dass erst massiver Widerstand der Bürgerschaft Schließungen verhindern muss, wie im Falle der Verbindung vom Seeburger Tal nach Wittlingen. Sollte ich in dieser Problematik völlig falsch liegen, würde ich mich gerne durch einen Artikel meiner Regionalzeitung eines Besseren belehren lassen. Bis dahin plädiere ich für eine baldige Wiederöffnung unserer Albsteigen.

Helmut Bachschuster, Pfullingen