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Notlagen überbrücken

Wenn eine Erkrankung plötzlich Pläne durchkreuzt, geht es manchmal ohne Hilfe nicht mehr weiter

REUTLINGEN. Manchmal können schon neue Unterwäsche und eine bezahlte Rechnung reichen, um neue Hoffnung zu vermitteln oder einen Menschen auf einem guten Weg zu stabilisieren. Für einen Mann, der sich nach einer schweren Erkrankung nur mühsam ins Leben zurückkämpft, bat die Sozialpädagogin einer Beratungsstelle um Unterstützung. Dem alleinstehenden älteren Mann fehlte es an Geld für das Nötigste.

Nach einer langwierigen Krebstherapie war bei ihm eine aufwendige Zahnsanierung notwendig geworden. Zwar übernahm die Krankenkasse den größten Teil der Kosten, einen Eigenanteil von fast 100 Euro hätte er allerdings selbst leisten müssen. »Dies überfordert ihn momentan finanziell«, schrieb die Beraterin und verwies auf das Arbeitsleben des Mannes, das unerfreulich zu Ende gegangen ist: Lange Jahre hatte er einen guten Arbeitsplatz, dann wurde er arbeitslos und fand seit mehr als zehn Jahren nur noch gelegentlich Minijobs.

Nach der Diagnose Kehlkopfkrebs war an Arbeit nicht mehr zu denken. Inzwischen muss er seine kleine Rente mit Grundsicherung aufstocken. »Er lebt in einer alten, schlecht isolierten Wohnung«, heißt es im Antrag weiter, hinzu kommen erhebliche Ausgaben durch seine Erkrankung. »GEA-Leser helfen« übernahm seinen Eigenanteil an der Zahnbehandlung und die Rechnung für neue Unterwäsche, mit der er jetzt seine dritte stationäre Reha antreten kann.

Dieselbe Diagnose ereilte einen verheirateten Mann, der zusammen mit seiner Frau von Arbeitslosengeld II, umgangssprachlich Hartz 4 genannt, lebt. Mittlerweile sind beide gesundheitlich schwer angeschlagen und auch finanziell schwer gebeutelt. Seine Krebsbehandlung war nur teilweise erfolgreich, inzwischen sind Metastasen aufgetreten. »Auch seine Frau ist körperlich und psychisch am Rande ihrer Kräfte«, schrieb eine Familienbegleiterin.

Der Umzug in eine behindertengerechte Wohnung war mit entsprechenden Mehrausgaben verbunden und sehr kräftezehrend, brachte aber dennoch Erleichterung. »GEA-Leser helfen« unterstützte das Ehepaar mit einem neuen Bettgestell samt Lattenrost, um die kaputte Schlafmöglichkeit zu ersetzen. Beide planten außerdem einen mehrwöchigen Reha-Aufenthalt – zeitgleich, aber in verschiedenen Einrichtungen. Dazu bekamen beide einen Bademantel und einen Jogginganzug.

Medikamente für den Hund

Manchen Menschen, insbesondere wenn sie alleinstehend sind und nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, wächst ein Haustier so eng ans Herz, als wäre es ein Familienmitglied. So bat die Aids-Hilfe um Unterstützung für eine Klientin, deren Hündin bereits 12 Jahre alt ist und an Arthrose leidet. Damit sie noch einigermaßen gehen kann, bekommt sie Schmerzmedikamente. Hinzu kommen die üblichen Impfungen und Tierarztkosten – was inzwischen mehr ausmacht, als sie von Hartz 4 bezahlen kann. »GEA-Leser helfen« ermöglichte beiden, dass die Schmerzbehandlung weitergehen kann.

Eine alleinstehende Frau mittleren Alters ist schwer an Krebs erkrankt. »Nach Operation und langwieriger Chemotherapie ist sie sowohl körperlich als auch seelisch sehr angeschlagen«, berichtet eine Mitarbeiterin der Diakonie. »Seither ist sie nicht mehr arbeitsfähig und bezieht Grundsicherung vom Sozialamt« – zu wenig, um Geld für Anschaffungen zurückzulegen.

Als ihr Kühlschrank kaputt ging, steckte sie in der Klemme: »Sie braucht dringend einen neuen, zumal sie auch Diabetikerin ist und ihre Medikamente kühl lagern muss«, schrieb die Beraterin weiter. »Ihre Familie hat sich leider von ihr abgewandt; sie steht sehr alleine da und kann auf keine Hilfe zählen.« Der Hilfsverein der GEA-Leser unterstützte sie beim Kauf eines neuen Kühlgeräts. (GEA)