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Zahl der Straftaten sinkt: Mehr sexualisierte Gewalt

Die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten in Thüringen ist im Corona-Jahr 2021 auf den zweitniedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1993 gesunken. Nur 2019 wurden weniger Delikte erfasst. Insgesamt wurden 130 411 Delikte registriert, das waren 11 522 Fälle oder 8,1 Prozent weniger als im Jahr davor, wie aus der am Freitag veröffentlichten Kriminalstatistik des Innenministeriums hervorgeht.

Blaulicht
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. Foto: David Inderlied
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens.
Foto: David Inderlied

Die insgesamt rückläufigen Fallzahlen erklären sich Experten unter anderem mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Wegen geschlossener Geschäfte, Gaststätten, Hotels und Freizeiteinrichtungen und ausgefallener Großveranstaltungen hätten Tatgelegenheiten gefehlt.

Bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung registrierte die Polizei in Thüringen hingegen eine Steigerung von 25,2 Prozent (plus 457 auf 2274 Delikte). Damit wurden 2021 mehr Fälle denn je in Thüringen registriert. Hier sei vermutlich das Dunkelfeld aufgehellt worden. Dazu zählt vor allem eine Zunahme um mehr als 95,8 Prozent (plus 1022 Delikte) bei den Fällen von Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinder- und jugendpornografischer Schriften, also um die Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs.

PKS

© dpa-infocom, dpa:220325-99-670779/2