Superabsorber sind demnach spezielle vernetzte Polymere, die weder im Wasser gelöst noch eingeschmolzen werden können. Bei 80 Grad könnten Säuren sie nach etwa 16 Stunden zersetzen und Recyceln ermöglichen. »Das Verfahren ist aber aufwendig und teuer, die Wiederverwendung von Superabsorbern daher selten«, hieß es. Allein in Deutschland würden daher im Jahr mehr als 100.000 Tonnen Einmalwindeln weggeworfen.
UV-Licht breche hingegen die Ketten, welche die Polymere miteinander verbinden. Diese seien dann so lose, dass sie im Wasser schwimmen und zu Flüssigfasern werden. Das Team verarbeitete die Rohchemikalie zu neuen Kleb- und Farbstoffen weiter. »Wichtig war die Beobachtung, dass die Substanz löslich und verarbeitbar ist«, erklärte Levkin laut Mitteilung. »Daraus kann man sicherlich noch viel mehr machen.«
Außerdem könne man das Verfahren mit Solarstrom kostenneutral und ökologisch optimieren, hieß es: »Das könnte die Umweltverschmutzung signifikant reduzieren und zu einem nachhaltigeren Umgang mit Polymeren beitragen.« Die Ergebnisse haben die Wissenschaftler im Fachjournal »ACS - Applied Materials and Surfaces« veröffentlicht.
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