Die Wirtschaft in Baden-Württemberg steckt nach Ansicht von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) »in einer tiefen Wachstumskrise«. Das Statistische Landesamt hatte am Dienstag Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), also dem Gesamtwert aller im Land produzierten Waren und Dienstleistungen, veröffentlicht. Demnach sank das BIP im ersten Halbjahr dieses Jahres im Südwesten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 1,3 Prozent.
Der Rückgang fiel damit in Baden-Württemberg am stärksten aus. Deutschlandweit lag das Minus den Angaben zufolge bei 0,2 Prozent. Die Berechnungen des Arbeitskreises »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« stützten sich den Statistikern zufolge auf eine vorläufige und unvollständige Datenbasis.
»BIP-Zahlen für das erste Halbjahr sind alarmierend«
»Die BIP-Zahlen für das erste Halbjahr sind alarmierend«, teilte Hoffmeister-Kraut mit. Der letzte Platz im Länderranking sei ein Menetekel hinsichtlich der Gefahren, die sich von einer seit Jahren anhaltenden Abwärtstendenz in industriellen Kernbranchen für den Wohlstand des Landes ergeben. Die überdurchschnittliche Betroffenheit Baden-Württembergs sei auch auf den hohen Wertschöpfungsanteil der Industrie zurückzuführen.
Für die zweite Jahreshälfte sei bislang keine Besserung der konjunkturellen Lage absehbar. »Umso wichtiger sind aber nun durchgreifende Wachstumsimpulse für die Industrie«, so die Ministerin.
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